Niederrheinpokal

RWO gegen RWE - Jörg Lipinski: "RWE kann nur verlieren"

Ende März hatte Achim Weber einen "rausgehauen: "RWE wird mit sechs, vielleicht sieben Punkten Vorsprung aufsteigen. Warum? Weil Dortmunds U23 nervös wird", [article=516640]sagte der 52-Jährige gegenüber RevierSport[/article]. Die Reserve des BVB wurde nicht nervös und Rot-Weiss Essen lag zwischenzeitlich sechs, sieben Punkte nicht vor sondern hinter Dortmund.

Knapp zwei Monate später revidiert Weber seine Meinung - zumindest ein wenig. "Sicherlich ist alles ein bisschen anders gekommen, als ich es prognostiziert habe. Essen hat sich auch nicht viel zu Schulden kommen lassen. Aber die junge Mannschaft der Dortmunder war einfach brutal konstant. Trotzdem - ich bleibe bei meiner ursprünglichen Einschätzung: Essen wird am Ende, auch wenn es nicht sechs oder sieben Punkte sein werden, die Nase vorn haben", meint Weber am Mittwoch im RS-Gespräch vor dem Revierderby zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen.

Der einstige Bundesliga-Stürmer des VfL Bochum, der 124 Spiele (65 Tore) für RWO und 47 Partien (22 Treffer) für RWE bestritt, freut sich auf ein brisantes Derby. "Für beide Mannschaften ist es schön, dass man noch sein Spiel hat. In Oberhausen geht es in der Liga nur noch um die gute Currywurst nach dem Spiel. Deshalb werden sie im Pokal alles reinhauen und RWE unbedingt schlagen wollen. Für Oberhausen geht es auch darum, mit einer eventuellen DFB-Pokal-Teilnahme fehlende Gelder zu generieren, um den finanziellen Rückstand auf die Konkurrenz vielleicht etwas zu kompensieren, zu verkleinern", sagt Weber.

Und RWE? Weber: "Jeder rechnet mit einem Essener Sieg. Der Titelverteidiger sollte schon das Viertelfinale gewinnen. Es wird aber schwer. Und, ich hoffe es nicht, aber RWE könnte durchaus eine Fiasko-Saison erleben. Das wäre nämlich der Fall, wenn sie am Ende Zweiter mit 90 Punkten werden, im Niederrheinpokal ausscheiden, vielleicht sogar das Finale verlieren und im DFB-Pokal sind sie ja im Viertelfinale ausgeschieden. Für diese famose Saison könnte man sich nichts kaufen und es wäre einmal mehr ein verlorenes Jahr gewesen. Wie gesagt: ich drücke RWE die Daumen, dass dieser Fall nicht eingrifft. In Oberhausen werden sie am Mittwoch knapp mit 2:1 nach 90 Minuten gewinnen."

Lipinski: "Ein Ausscheiden im Viertelfinale wäre vielleicht auch für den Liga-Endspurt ein schlechtes Zeichen"

Auch Jörg Lipinski gehört zu den Spielern, wie Weber und viele andere Akteure, die sowohl das RWO- als auch das RWE-Trikot trugen. 158 Begegnungen (25 Tore) stehen für den 53-jährigen gebürtigen Herner für Oberhausen und 82 Partien (17 Treffer) für Essen zu Buche.

Vor dem Aufeinandertreffen am Mittwoch sagt Lipinski gegenüber RevierSport: "The same procedure as every year (lacht). Es ist immer ein interessantes Spiel und kommt relativ oft in einem Jahr vor. Das ist schön für uns alle. Unter dem Strich ist das eine klasse Saison von beiden Mannschaften. Nachdem RWO ganz, ganz schlecht gestartet ist, hat Mike Terranova das wieder Ruder herumgerissen. Die Jungs aus Oberhausen spielen noch um ihre Zukunft bei RWO und werden zeigen wollen, dass man mit ihnen verlängern sollte. RWE dagegen ist in einer gänzlich anderen Situation. Alle träumen von der 3. Liga. Der Traum scheint wieder realistisch zu sein. RWE kann das Spiel in Oberhausen eigentlich nur verlieren. Sie sind die bessere Mannschaft, der größere Verein, sie sind der Titelverteidiger und Favorit des Wettbewerbes. Ein Ausscheiden im Viertelfinale wäre vielleicht auch für den Liga-Endspurt ein schlechtes Zeichen. RWE muss das Ding gewinnen. Ich tippe auf ein knappes 2:1 für Essen nach 90 Minuten."