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Hamm: Balcerzak froh
"Moors ist ein Glücksfall für die HSV"

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Seit September fungiert Manfred Balcerzak in Hamm als Sportlicher Leiter. Dass die HSV eine gute Rolle spielt, ist vor allem einer Person zu verdanken.

Bevor Balcerzak vor zwei Monaten den Posten bei der Hammer Spielvereinigung übernahm, überlegte er sich die Zusage ganz genau. "Als mich Joachim Krug vor seinem Weggang zu Red Bull Leipzig fragte, ob ich zur Verfügung stünde, musste ich mir erst einmal darüber im Klaren werden, wie viel Aufwand das Amt für mich bedeuten würde. In Absprache mit allen Verantwortlichen konnte ich mir das Recht einräumen, frei zu entscheiden, wann und was ich in der Position tun werde", gab der 60-Jährige seinem Herzen nach.

Nicht ganz unschuldig an der Rückkehr zu seinem Heimatverein ist Trainer Hans-Werner Moors, mit dem Balcerzak nicht nur aus Altersgründen gut harmoniert.

Herr Balcerzak, als Sie zum 1. September erneut in Hamm anheuerten, stand die Mannschaft schon. Welche Aufgaben standen und stehen für den Sportlichen Leiter daher auf der Tagesordnung ganz oben?

Zunächst einmal haben wir in Stefan Hoffmann noch einen Spieler erst nach Beendigung der Transferperiode verpflichtet. Das war deshalb möglich, da wir Ilhan Islak und Ersin Kusakci nach Davensberg abgegeben haben. Stefan hat vor seinem Wechsel zu uns ein halbes Jahr nicht aktiv gespielt, aber er wird für uns noch eine wertvolle Verstärkung sein. Das hat er jetzt schon angedeutet. Für mich geht es nun darum, Spieler und Spiele zu sichten. Daher bin ich an jedem Wochenende unterwegs und schaue mir Partien in den Westfalen- und Landesligen sowie in der A-Junioren-Bundesliga an.

Wird die HSV trotz des momentan ordentlichen Tabellenplatzes in der Winterpause personell nachlegen?

Nein, das ist nicht vorgesehen! Der Vorstand hat mir mitgeteilt, diese Saison kein Geld mehr auszugeben. Verpflichtungen sind nur dann möglich, wenn uns Akteure im Januar verlassen. Das sehe ich im Moment nicht, aber dass wir in Michael Kaminski derzeit nur einen wegen Verletzung fehlenden Mann haben kann natürlich in den nächsten Wochen noch dazu führen, dass sich der eine oder andere Unzufriedene meldet.

Überrascht es Sie nicht ein wenig, wie gut die Mannschaft in diesem Jahr mitspielt, nachdem es in der vergangenen Serie nur mit Hängen und Würgen sowie dem später zurückgenommenen Ausschluss für den SV Schermbeck zum Klassenerhalt gereicht hatte?

Von außen betrachtet ist die Verwunderung sicherlich nachvollziehen, aber es gibt natürlich Gründe, warum es nun besser läuft. Der erste und wichtigste ist Hans-Werner Moors. Er ist ein Glücksfall für den Verein, weil er die Mannschaft voll im Griff hat und mit seiner Fußball-Philosophie das Optimale aus ihr herausholt. Und obwohl wichtige Leute den Verein verlassen haben und diese auf den ersten Blick nicht ersetzt werden konnten, passt es plötzlich.

Ein Platz im Mittelfeld mit reichlich Luft nach unten: Ist es das, wo die HSV auch auf Dauer hingehört?

Um es genau zu nehmen, hätten es sogar ein paar Zähler mehr sein können, aber insgesamt sind wir mit dem Erreichten schon zufrieden. Unser Ziel ist es zunächst, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben und sich in der NRW-Liga zu etablieren. Wenn ich bedenke, wie knapp es im Juni war, dann wird mir immer noch Angst und Bange. Ich war beim Match zwischen Oestrich und Bielefeld II vor Ort und habe erlebt, wie nahe die Sportfreunde am Sieg waren - und dann wären wir weg gewesen, trotz Schermbeck.

Wie stark bewerten Sie denn die NRW-Liga im Vergleich zu den vorherigen Oberligen Nordrhein und Westfalen?

Das sportliche Niveau ist im körperlichen und taktischen Bereich auf jeden Fall höher! Siegen und die Reserveteams der Bundesligisten arbeiten unter professionellen Bedingungen, da können wir in Hamm nicht mithalten. Und auch wenn es nur noch die fünfte Spielklasse ist: Die Anzahl der Profivereine, die in den Ligen über uns spielen, sind insgesamt weniger geworden als vor der Einführung der NRW-Liga.

Welche Impulse kann der Bau der neuen Tribüne in der EVORA-Arena, die im März 2010 stehen soll, in Hamm auslösen?

Dadurch erhofft sich der Verein, für Sponsoren in der Stadt oder im Umfeld attraktiver zu werden. Bisher haben wir möglichen Partnern und vor allem den Zuschauern nicht viel Komfort bieten können, das wird ab dem nächsten Frühjahr besser. Doch auch für die Atmosphäre im Stadion ist die Tribüne sehr von Vorteil, denn da kommt viel mehr rüber als auf einem offenen Platz, wo der Wind durchzieht. Für die Zukunft der HSV ist diese Investition in die Infrastruktur sehr wichtig gewesen.

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