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Wattenscheid hat keine Chance - das macht den Trainer trotzdem stolz

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Westfalenpokal: Wattenscheid hat keine Chance - das macht den Trainer trotzdem stolz
Foto: Thorsten Tillmann
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Die SG Wattenscheid ist nach einer 0:5-Pleite beim SC Verl aus dem Westfalenpokal ausgeschieden. Dennoch sah Trainer Engin Yavuzaslan Positives - vor allem im Fanblock.

Dieser Gegner war mehr als eine Klasse zu hoch: Für die SG Wattenscheid war das Viertelfinale im Westfalenpokal die Endstadion. Das Oberliga-Tabellenschlusslicht musste beim Drittligisten SC Verl eine derbe 0:5 (0:3)-Niederlage einstecken.

Über die gesamte Spielzeit der Pokalbegegnung dominierte der Favorit aus Ostwestfalen mit fußballerischer Klasse und ließ den Gästen aus dem Ruhrgebiet nicht den Hauch einer Chance. „Obwohl wir hier leider ausgeschieden sind war es für uns alle eine absolut geile Erfahrung. Es war schon interessant, sich mit einem ambitionierten Drittligisten messen zu dürfen. Das Ergebnis liest sich erstmal brutal, aber ich habe auch vieles Positives gesehen“, resümierte SGW-Cheftrainer Engin Yavuzaslan nach Abpfiff.

Dennoch hätte sich der 42-Jährige bestimmt zumindest eine offenere Anfangsphase gewünscht. Mit sichtbar viel Motivation im Gepäck nahmen die Wattenscheider die Mammutaufgabe an, wurden jedoch sehr schnell auf den Boden der Tatsachen geholt: Yari Otto (12.), Barne Pernot (20.) und Maximilian Wolfram (34.) sorgten mit ihren Treffern für eine frühe 3:0-Führung des SC Verl.

Trotz klarer Unterlegenheit im Spiel mit dem Ball lobte der Wattenscheid-Coach die Körpersprache seiner Schützlinge: „Ich muss meiner Truppe ein Kompliment für die Leidenschaft und das Engagement machen. Wir wollten mutig sein und unseren Mann stehen - das ist uns gelungen. Auch das hohe Pressing hat phasenweise gut geklappt.“

SC Verl: Müller - Knost, Mikic, Pernot, Baack (74. Gruber) - Corboz (61. Ochojski), Benger (46. Friedrich), Kammerbauer - Wolfram, Otto (46. Wosz), Batista Meier (46. Mittelstädt)

SG Wattenscheid: Dudek - Kaminski, Kacmaz, Schurig (69. Ichimura) - Da Costa Pereira, Fili (61. Williams), M. Cirillo (74. Lucas), Wiebel (82. Newton), El Mansoury - Casalino (74. G. Cirillo), Nebi

Schiedsrichter: Jonas Fischbach

Tore: 1:0 Otto (12.), 2:0 Pernot (20.), 3:0 Wolfram (34.), 4:0 Knost (66.), 5:0 Mittelstädt (68.)

Zuschauer: 890

Trotzdem gab es vom Coach auch Kritik für individuelle Fehler im eigenen Ballbesitz - ein Thema, welches sich bei "Nullneun" wie ein Roter Faden durch die Saison zieht: „Das müssen wir weiterhin dringend abstellen. Anstatt aus Drucksituationen rauszukommen, gehen wir mit Gegendruck wieder rein und bringen uns selber in die Bredouille. Eine spielstarke Mannschaft wie Verl, die im Gegensatz zu uns aus Berufsfußballern besteht, schlägt damit natürlich eiskalt Kapital“, analysierte Yavuzaslan.

Nach dem Seitenwechsel schalteten die Gastgeber nicht wirklich einen Gang runter, schraubten das Ergebnis in Person von Tobias Knost (66.) und Hendrik Mittelstädt (68.) in die Höhe und rundeten den 5:0-Endstand ab. Verl-Trainer Alexander Ende mit Bewunderung für die Abgeklärtheit seiner Mannschaft:

„So haben wir es uns vorgestellt. Relativ früh alle Signale gesendet, um gar keinen Glauben beim Gegner aufkommen zu lassen. Über 90 Minuten hatten wir keine Phase im Spiel gehabt, wo man überheblich geworden ist. Dann bis zum Abpfiff konsequent durchgespielt und keine Torchance zugelassen. Wer am Anfang 100 Prozent gibt, der darf am Ende dann auch Körner lassen.“

Yavuzaslan "zieht den Hut" vor den Fans

Für eine tolle Atmosphäre an diesem Pokalabend sorgten die Fans auf beiden Seiten. Zahlreiche Anhänger der SG Wattenscheid begleiteten ihr Team nach Ostwestfalen und präsentierten ihre Farben in der umgebauten Sportclub-Arena. „Chapeau an unsere Fans. Auf die wahnsinnige Stimmung folgten nach Spielende motivierende Worte in Richtung der Mannschaft", lobte Coach Yavuzaslan und gab zu: "Das ist Gänsehaut pur. Ich ziehe den Hut davor, was sie uns Woche für Woche vorleben. Sie glauben an uns - und wir müssen nachziehen. Jetzt können wir den Pokal abhaken und den vollen Fokus auf die Liga legen".

Das ist auch bitter nötig, denn dort wartet Einiges an Arbeit auf den Tabellenletzten.

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