Der ETB Schwarz-Weiß Essen hat die erste Derby-Niederlage der Saison kassiert. Nachdem die Mannschaft von Damian Apfeld vor rund einem Monat das Stadtduell gegen Adler Union Frintrop mit 4:1 gewann, mussten die Schwarz-Weißen an diesem Sonntag gegen die SpVg Schonnebeck eine derbe 2:6-Klatsche hinnehmen.
ETB-Trainer Damian Apfeld versuchte sich auf der anschließenden Pressekonferenz trotz aller Emotionalität so sachlich wie möglich zu verhalten, fand jedoch auch klare Worte: „Ich stehe noch ein bisschen unter Schock. Ich muss mich im Namen der Mannschaft für dieses Spiel, dieses Ergebnis entschuldigen. Bei den Zuschauern, die Eintritt gezahlt haben und bei den Sponsoren. Das ist unfassbar.“
Dabei gelang es seiner Mannschaft in der ersten Hälfte sogar, einen zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand einige Minuten vor der Pause auszugleichen. Anschließend sah Apfeld ein leichtes Chancenplus seiner Mannschaft: „Neben dem Tor hatten wir in der ersten Halbzeit drei Torchancen. Diese hatte Schonnebeck nicht. Aber das Chancenverhältnis oder der Ballbesitz, das sind alles Werte, die nicht relevant sind. Am Ende müssen wir unsere Torchancen nutzen. Die hatten wir, haben sie aber leider nicht genutzt.“
Stattdessen waren es die Schonnebcker, die mit dem Pausenpfiff das psychologisch wichtige 2:1 machten. Nach dem Seitenwechsel nahm das Unheil aus schwarz-weißer Sicht dann seinen Lauf. Der ETB verlor insbesondere in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff die Spielkontrolle und kassierte drei Gegentreffer.
ETB: Cordi – Dalyanoglu, Corovic (55. Kryeziu), Lach, Poznanski (31. Sahin) – Matten (86. Williams), Shavershyan (61. Gusic) – Cissé, Addai, Bosnjak (77. Igbinadolor) – Kesim
SpVg: Lingk – Skuppin, Kern, Winking, Kuhlmann – Bloch, Geisler (82. Minewitsch) – Brandner (66. Golubytskij), C. Tönnies (69. Wessels), Küper (76. Brazhko) – Kehrmann (85. Yeboah)
Schiedsrichter: Alexander Schuh
Tore: 0:1 Brandner (21.), 1:1 Bosnjak (38.), 1:2 Kehrmann (45.), 1:3 Geisler (FE.,51.), 1:4 Winking (59.), 1:5 C. Tönnies (61.), 2:5 Kesim (81.), 2:6 Yeboah (91.)
Gelbe Karten: Corovic, Poznanski, Dalyanoglu, Shavershyan – Kehrmann, Golubytskij, Wessels
Zuschauer: 556
„Die zweite Halbzeit macht mich förmlich sprachlos, was da passiert ist. Wir hatten bisher in der gesamten Saison sieben Gegentore bekommen. Und wir bekommen im Stadtderby sechs Stück. Das ist die größte Schmach, die ich hier seit 15 Monaten, seit ich hier verantwortlich bin, erlebt habe“, nahm Apfeld kein Blatt vor den Mund.
Die Leistung seiner Elf, vor allem in Durchgang zwei, verursachte beim 37-jährigen Cheftrainer merklich tiefe Enttäuschung: „Ich finde dafür gar keine Worte mehr. Viele Dinge kann man überhaupt nicht erklären. Auch so ein Elfmeter darf uns nicht so einfach die Schuhe ausziehen. Wir sind eine gestandene Oberliga-Mannschaft mit genügend Selbstvertrauen, mit genügend Qualität. Und nachher wurde es vogelwild.“