So hatte sich Ralf vom Dorp, Trainer des SC Velbert, die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte sicherlich nicht vorgestellt. Seine Mannschaft zeigte eine erschreckend schlechte Leistung und wurde mit sage und schreibe 0:8 von ETB Schwarz-Weiß Essen aus dem Stadion Uhlenkrug geschossen.
Vom Dorp, der von 2019 bis 2021 seinerseits Trainer beim ETB war, fand nach dem Spiel deutliche Worte in Richtung seines Teams. „Ich war selber zwei Jahre bei Schwarz-Weiß Trainer, aber so einen tollen Sparringspartner hätte ich hier auch gerne mal gehabt. Das soll in keiner Weise die Leistung von ETB schmälern, die sehr spielfreudig waren. Das sah richtig nach Fußball aus. Das hätte ich mir auch mal von meiner Mannschaft in den letzten Wochen gewünscht, aber das kommt einfach nicht.“
Da kann auch kein Mensch mehr die Hand drüber halten. Wenn hier alle Geld mitbringen würden, dann wäre das vielleicht noch in Ordnung, aber da am Ende des Monats alle noch die Hand aufhalten, fehlen mir da eigentlich die Worte.
Ralf vom Dorp
In der Tat war der SC Velbert den Gastgebern von der ersten bis zur letzten Minuten hoffnungslos unterlegen, zeigte aber auch so gut wie kein Aufbäumen gegen die drohende Packung. Einmal angefangen, redete sich der Velberter Interimstrainer so richtig in Rage. „Die Mannschaft hat es abermals geschafft, den Verein zu blamieren und zwar ohne Wenn und Aber! Da kann auch kein Mensch mehr die Hand drüber halten. Wenn hier alle Geld mitbringen würden, dann wäre das vielleicht noch in Ordnung, aber da am Ende des Monats alle noch die Hand aufhalten, fehlen mir da eigentlich die Worte.“
Schon sein Vorgänger Peter Radojewski war im November 2021 von seinem Amt zurückgetreten mit der Begründung, die Mannschaft nicht mehr erreichen zu können. Vom Dorp scheint es da ähnlich zu gehen. Der Auftritt in Essen grenzte teilweise an Arbeitsverweigerung. „Ich bin seit 20 Jahren Trainer, aber was mein Vorgänger und ich in den letzten Wochen und Monaten mit dieser Mannschaft erlebt haben, das spottet wirklich jeder Beschreibung“, polterte der SC-Coach weiter. „Da sind Charakterzüge zu erkennen, die gehören auf keinen Fußballplatz.“
Weiter geht es für vom Dorp und sein Team bereits am kommenden Mittwoch. Und als wäre die Situation nicht schon schlimm genug, treffen die Velberter, die momentan auf Rang 20 der Tabelle stehen, dann auch noch im Lokalderby auf den aktuellen Tabellenführer SSVg Velbert. Mit einer weiteren Darbietung wie am Essener Uhlenkrug muss man sich beim SC wohl auf das nächste Debakel gefasst machen.