Nach einer desolaten 0:5-Pleite, die die Lohrheidekicker vorherige Woche in Erkenschwick kassierten und einer respektablen Leistung gegen den Drittligisten Bielefeld im Pokal sind die 09er aber spätestens nach dem 2:2 (2:1)-Unentschieden gegen den SV Schermbeck wieder im Ligaalltag angekommen. Ernüchterung, angesichts eines verspielten Zwei-Tore-Vorsprungs wieder nicht gewonnen zu haben, machte sich in Wattenscheid daher breit.
Die Sportgemeinschaft, bei der diesmal Ali Issa die Position von Kai Koitka auf der „Doppel-Sechs“ einnahm, kam im ersten Durchgang deutlich besser ins Spiel und setzte durch ein starkes Solo von Kapitän David Zajas (18.) den ersten Nadelstich. Der SV Schermbeck beschränkte sich in der Anfangsphase zunächst aufs Kontern und hatte obgleich seiner sehr robusten Spielweise nicht nur einmal Glück, dass Schiedsrichter Philipp Hüwe es häufig nur bei Gelb beließ.
Spätestens aber, als Marvin Rathmann von Kapitän Fatlum Zaskoku im Strafraum gelegt wurde und Milko Trisic den anschließenden Foulelfmeter humorlos vollstreckte (43.), gingen die 408 Zuschauer, die sich vom Dauerregen in der Lohrheide nicht abschrecken ließen, von einem sicheren Heimsieg für den designierten Tabellenführer aus. Doch diesmal sollte es anders kommen: Erst profitierte Nassirou Ouro-Akpo von einem Abstimmungsfehler zwischen Christian Melchner und Torwart Lukas Fronczyk (45.), dann traf Unglücksrabe Melchner in Hälfte zwei sogar ins eigene Tor (64.) und machte damit seinen rabenschwarzen Tag perfekt. Außerdem verspielte Wattenscheid durch das Unentschieden die Spitzenposition, weil Erndtebrück bereits am Samstag gegen Rhynern gewinnen konnte.
„Die erste Halbzeit lief bis auf die letzte Szene entsprechend gut für uns. Es ist mir nur völlig unverständlich, wie man seinen Gegner dann wieder ins Spiel zurückbringen muss.“ Laut Pawlak habe man aber auch gesehen, dass „nach dem Bielefeld-Spiel die geistige Frische abhanden gekommen ist, denn die Fußballerische Qualität ist ja eigentlich da.“
Der Linienchef warnte allerdings davor, den bisherigen Saisonverlauf jetzt in Frage zu stellen: „Natürlich bin ich erst einmal enttäuscht. Aber Fehler gehören zu unserem Lernprozess dazu und ich denke, wir sind weiterhin auf dem richtigen Weg. Wer von uns erwartet hat, dass wir durch diese Liga durchmarschieren, hat keine Ahnung von Fußball.“
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