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Wrobel sträubt sich gegen neue Ziele

RWE: Wrobel sträubt sich gegen neue Ziele
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Oft loben Trainer zehn Spieltage als Maßstab für die erste Saisonbilanz aus. Am Freitagabend folgt für RWE bereits Nummer elf. Also: Quo vadis, Waldemar Wrobel?

Nun ja, ganz so einfach ist es dann vielleicht auch nicht, der RWE-Trainer ist nach sechs Siegen, drei Unentschieden und einer Niederlage als Diplomat gefragt und wählt seine Worte mit Bedacht. Zwar will er keinesfalls das Erreichte, die Tabellenführung, schmälern, gleichzeitig aber auch keine Begehrlichkeiten wecken. „Das Ganze zeigt doch nur, dass wir mit unserer Vorgabe, plus minus Platz fünf zu erreichen, richtig gelegen haben.“ Denn auch die Konkurrenz hebt langsam den Finger. „Wenn sich Windeck und Co. erstmal gefunden haben, werden die Spiele, die die noch verlieren, sehr wenige sein. Es liegt also nicht unbedingt nur an uns, ob dieser Tabellenplatz ein Dauerzustand wird.“


Daher werde niemand von der ausgegebenen Marschroute abweichen. „Es gibt überhaupt keinen Grund, etwas an unserer Philosophie zu ändern“, findet Wrobel. Schließlich falle ja auch das Feedback derzeit sehr positiv aus. Deshalb sei der Verein gut beraten, in seiner Außendarstellung, aber auch dem tatsächlichen Anspruchsdenken, vorsichtig und bescheiden vorzugehen. „Alles andere wäre dem gesamten Umfeld gegenüber unfair und nicht plausibel.“ Schließlich sind auch die Tage, in denen es weitaus problematischer zuging, noch in frischer Erinnerung. „Wir standen hier und wussten nicht, wie es weitergeht. Dann kamen die Niederlagen gegen die Auf-Asche-Elf und Erkenschwick und jeder hat uns gefragt: was wollt ihr da? Das habe ich nicht vergessen“, sagt Wrobel. Gleichwohl ist das Zutrauen in die eigene Stärke in den letzten Wochen natürlich gewachsen, die Eigenwahrnehmung hat sich geändert. Vor dem nächsten Auftritt gegen die Sportfreunde Siegen hätten sich die Essener vor wenigen Wochen wohl noch wie selbstverständlich in der Rolle des ambitionierten Außenseiters gewähnt. Vor dem Heimspiel am Freitag spricht Wrobel nun von einem „50-50-Spiel auf Augenhöhe.“

„Uns als Außenseiter zu sehen, wäre zu tief gestapelt.“ Und mehr noch. Die Vorgabe vor dem Duell mit dem Team von Trainer Andrzej Rudy lautet: „Wir wollen mal wieder eine Mannschaft aus dieser Kategorie schlagen und unseren derzeitigen Lauf krönen. Das ist uns bisher nur gegen den ETB gelungen. Gegen Windeck und Velbert haben wir jeweils unentschieden gespielt. Siegen ist vor allem in der Offensive ähnlich gut besetzt. Das ist die Messlatte, die du dir in dieser Liga anlegen lassen musst“, glaubt der 40-Jährige.

Allein dies belegt jedoch immerhin, dass Rot-Weiss nach zehn Spieltagen in die Spitzengruppe vorgedrungen ist. Und sich auch ohne Kampfgeschrei etabliert hat. Ob Wrobel diese Entwicklung stolz macht? „Das wäre ganz schlechter Stil. Ich bin ein kleiner Teil eines großen Teams. Das geht über den Zeugwart, das Betreuerteam, den Teammanager, den Co-Trainer, die Physios, die Geschäftsstelle, den Fanbeauftragten und noch viele andere. Jeder leistet seinen Beitrag. Und wenn es nur drei Prozent sind, ist das der Unterschied, der ausmacht, ob ich an einen Ball komme oder nicht.“ Der Teamgeist stimme, die Mannschaft sei hoch motiviert. Da muss niemand andere Zieleformulieren. „Wir sind die Letzten, die freiwillig da oben weg wollen.“ Damit ist eigentlich alles gesagt.

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