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ETB - Speldorf 0:0
Tolle Moral gegen ideenlose Speldorfer

ETB: Mit neun Mann den Punkt erkämpft
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Emotionen, Kampf und jede Menge Spannung. Das Derby zwischen Schwarz-Weiß Essen und dem VfB Speldorf hat den 335 Zuschauern einiges geboten - nur keine Tore.

Die Hausherren begannen offensiv und schnürten die Mülheimer förmlich in der eigenen Hälfte ein. Bis zum Strafraum lief der Ball gekonnt durch die Reihen des ETB, nur der Abschluss ließ zu wünschen übrig. Die größte Möglichkeit vergab Ramiz Pasiov, der aus sieben Metern einen Kopfball neben den Kasten setzte (18.). „Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben von Anfang an gezeigt, dass wir gewinnen wollten", resümierte Essens Trainer Dirk "Putsche" Helmig.

Der VfB wirkte indes völlig verunsichert. Ungwöhnlich, denn schließlich ist die Elf von Coach Dirk Wißel eigentlich in der Fremde besonders stark. Doch selbst gegen nur noch neun Essener erspielten sich die Gäste keine Chance. Zu ängstlich und zu zerfahren waren die Angriffsversuche. "Ich bin sprachlos, denn das hatte mit Fußball gar nichts zu tun", schüttelte VfB-Manager Ingo Pickenäcker ungläubig den Kopf.


Gegen neun Essener? Ja, denn der rassige Schlager hatte eine ungeahnte Wendung genommen. Schiedsrichter Dimitrios Gavrilas aus Bielefeld, der bereits am Samstag beim Vest-Derby zwischen Recklinghausen und Erkenschwick ein klares Tor nicht gegeben hatte, weil der Ball durch ein Loch im Netz auf die Tartanbahn gerollt ist (RS berichtete), machte wieder von sich reden. Denn der Unparteiische hatte auch am Uhlenkrug seine Mühe, eine klare Linie zu finden. Und böse Zungen behaupten sogar, dass er noch immer auf der Suche sei.

Der Unparteiische ließ sich auf zahlreiche Diskussionen mit den Spielern ein und wurde nie Herr der Lage. Als er merkte, dass ihm der Schlager eventuell entgleiten könnte, inszenierte er urplötzlich ein Karten-Festival. Beispiel eins: ETB-Kapitän Heinrich Losing langte innerhalb von zwei Minuten zwei Mal ungestüm zu und musste mit der Ampelkarte unter die Dusche (25.). "Das war viel zu hart, denn beim zweiten Foul habe ich meinen Gegenspieler gar nicht getroffen", schimpfte Losing. "Eine Ermahnung hätte es auch getan." Stimmt.

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Essen: Ritz – Grallert (82. Hecht), Schweer, Losing, C. Zeh – Schulitz, M. Zeh, Yilmaz, Schulz – Pasiov, Setzke (61. Hensel). Speldorf: Gunkel – Synowiec, Zilgens (63. Pütters), Stankiewicz, Scheelen – Beric (79. Tokmak), Hinz, Mutluer, Coevers (13. Ramadani), Hupperts - Güney. Schiedsrichter: Dimitrios Gavrilas (Bielefeld). Gelb-Rote Karten: Losing (25., M. Zeh (59., beide wiederholtes Foulspiel). Zuschauer: 335.

Beispiel zwei: Auch Mark Zeh musste frühzeitig vom Platz. Der Essener "Zehner" bettelte zwar förmlich um die Kartons, aber hier ließ Gavrilas plötzlich mehrere Ermahnungen zu, bis er reagierte (59.). Und die Unsicherheiten des Unparteiischen sorgten dann auch dafür, dass er innerhalb von nur 24 Stunden zum zweiten Mal ein Spiel aus der Hand gab. "Das war eine indiskutable Leistung des Schiris", schimpfte Essens Manager Toni Pointinger. Helmig zeigte sich derweil lieber etwas zurückhaltender: "Die beiden Karten kann man geben, aber mit etwas Fingerspitzengefühl kann man sie auch stecken lassen. Der Referee hat sich aber entschieden, hart durchzugreifen.“

Mit neun Mann kämpften die Essener auf dem vom Regen durchweichten Boden unverdrossen und sackten sich am Ende vollkommen verdient einen Zähler ein. "Das ist ein Punkt für die Moral", strahlte Schwarz-Weiß-Keeper Tobias Ritz, der seine Elf mit einer Glanzparade in der 68. Minute im Spiel gehalten hatte. "Wir sind weiter oben dran und können mit dieser Leistung zufrieden sein." Auch Helmig strahlte: "Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir haben auch mit neun Mann kaum Chancen zugelassen. Nach so einem Match muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein."

Ganz anders Speldorf. Die Grün-Weißen schlichen mit hängenden Köpfen vom Platz, weil sie nicht in der Lage waren, trotz zweifacher Überzahl gefährlich zu werden und den Auswärtsdreier perfekt zu machen. "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit zu wenig einfallen lassen, um das Spiel zu gewinnen", meckerte Wißel. "Wir waren viel zu planlos und haben uns in Überzahl zu wenig Chancen erarbeitet. Das war eine Katatstrophe."

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