Nach der 2:4-Niederlage beim TSV Feldhausen trennte sich der Verein von Trainer Klaus Marquardt, der die erste Mannschaft in der Sommerpause übernommen hatte. Der Grund: Zwischen Spielern und Trainer stimmte die Chemie nicht, was immer mehr Akteure davon abhielt, zum Training und den Spielen am Wochenende zu erscheinen. Offenbar drohte gar, dass die Alemannen in den noch verbleibenden zwei Partien keine Mannschaft hätten stellen können – und die Frage des Klassenerhalts wäre allein von den Ergebnissen der Konkurrenz abhängig gewesen.
Soweit wollte es der Vorstand aber nicht kommen lassen. „Ich möchte keinerlei Schuldzuweisungen machen. Ich bin nach wie vor von den Fähigkeiten von Klaus Marquardt überzeugt und finde es deshalb schade, dass es so gekommen ist“, sagt Ralf Wanka. Der Sportliche Leiter der Blau-Gelben bestätigt jedoch, dass es um das Verhältnis zwischen Trainer und Spielern nicht gerade gut bestellt war. Der Coach selbst beschwerte sich öfter als einmal über die Trainingsbeteiligung, die oft so schlecht war, dass die Einheiten unter der Woche komplett ins Wasser fielen.
Nun ist der Übungsleiter weg - und Wanka, der die Mannschaft interimsweise mit Kapitän Dieter Hennemann übernimmt, hofft, dass sich ein paar Abtrünninge nun für die zwei entscheidenden Partien gegen Adler Feldmark II und den FC Gladbeck II wieder reaktivieren lassen. „Wir haben noch einige Spieler im Hinterstübchen, auf die wir jetzt setzen. Die Spiele sind enorm wichtig, ein Abstieg zurück in die C-Kreisliga wäre ein sehr herber Schlag.“
Mit dem "Phantomtor" fing die Pechsträhne an
Denn der 2010 ins Leben gerufene Verein wollte nach dem sofortigen Aufstieg aus der C-Kreisliga eigentlich auch eine Klasse höher eine gute Rolle spielen, im Idealfall sogar oben mitmischen. „Die Liga ist nicht so stark. Ich bin überzeigt, wenn wir eine bessere Trainingsbeteiligung und nicht so viel Pech gehabt hätten, wäre das drin gewesen“, ist sich Wanka sicher und erinnert an den ersten Spieltag, als die lange Pechsträhne mit einem kuriosen „Phantomtor“ eröffnet wurde - und sich die Alemannia gegen Bülse um den Siegtreffer betrogen sah. Da stand Marquardt, der die Trennung „enttäuscht“ zur Kenntnis genommen hat, zum ersten Mal am Krusenkamp an der Linie.