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RWE-Coach Hohenberg spricht über die Reformen im Jugendfußball

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Rot-Weiss Essen U19: RWE-Coach Hohenberg spricht über die Reformen im Jugendfußball
Foto: Michael Gohl
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Am Rande des U19-Spiels gegen den VfB Hilden sprach RevierSport mit RWE-Jugendtrainer Simon Hohenberg über die anstehenden Reformen im Nachwuchsfußball

Die U19 von Rot-Weiss Essen ist derzeit Tabellenführer der Niederrheinliga. Ab der kommenden Saison wird eine DFB-Nachwuchsliga geschaffen, bei der RWE als einer von 58 Klubs mit einem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) einen festen Startplatz erhält. Dies ist eine von mehreren Reformen, von denen der DFB sich erhofft, die Ausbildung von Jugendspielern zu verbessern.

Essens U19-Trainer Simon Hohenberg sprach mit RevierSport über die bevorstehende Umstrukturierung der Nachwuchsligen. Diese wurden in der Vergangenheit unter anderem von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der selbst Vizepräsident des DFB ist, kritisiert.

Auch Hohenberg war zunächst skeptisch, wie er RevierSport verriet: „Ich bin echt gespannt, was das gibt und lasse mich da gerne positiv überraschen. Mein erster Impuls war schon, dass ich das kritisch beäuge, weil meiner Meinung nach ein gewisser Wettkampfdruck zur Ausbildung auch dazugehört.“

Das Argument, dass durch den Wegfall des Leistungsdrucks (einen sportlichen Abstieg wird es für die Teams mit einem NLZ nicht mehr geben) die Entwicklung von Talenten anstelle des kurzfristigen sportlichen Erfolgs wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden soll, wollte Hohenberg nicht gelten lassen und sieht die Verantwortung hier bei den Vereinen: „Ich weiß, es gibt Mannschaften, die nur auf das Ergebnis gehen und einen destruktiven Spielstil wählen, der vielleicht erfolgreicher ist im ersten Impuls, aber ich finde, das ist eine Sache, die bei den Vereinen liegt. Durch den neuen Modus werden die Vereine vielleicht ein bisschen mehr dazu gezwungen, aber ich bin mir relativ sicher, dass gewisse Vereine ihren Spielstil dann trotzdem nicht ablegen werden.“

Wenn ich teilweise sehe, dass im U11-Bereich auf einem großen Feld gespielt wird, wo die Jungs dann nur fünf Ballkontakte in der Stunde haben, ist das einfach nicht förderlich

Simon Hohenberg

Doch der U19-Coach von RWE zählt nicht zu denjenigen, die den Reformen im Jugendfußball gar nichts abgewinnen können. Dies zeigt sich zum Beispiel bei seiner Haltung zu den Spielformen bei jüngeren Altersklassen, die künftig auf Kleinfeldern in Dreierteams spielen sollen (der sogenannte „Funino“-Modus). Hohenberg äußerte sich diesbezüglich wohlwollend: „Ich glaube, es ist elementar, dass wir in den jüngeren Jahren viel mehr in kleinen Spielformen spielen. Wenn ich teilweise sehe, dass im U11-Bereich auf einem großen Feld gespielt wird, wo die Jungs dann nur fünf Ballkontakte in der Stunde haben, ist das einfach nicht förderlich. Die Jungs brauchen den Ball am Fuß.“


Während es einige Jahre dauern dürfte, bis die Auswirkungen der neuen Spielformen im Kinderfußball messbar sind, wird Hohenberg mit der U19 von RWE schon in der kommenden Saison feststellen, ob sich der fehlende Leistungsdruck in der neu geschaffenen Nachwuchsliga bemerkbar macht. Zunächst sollen die Teams in regionale Gruppen eingeteilt werden, die nicht von Verbandsgrenzen abhängen. Hier könnte RWE also auf Schalke, Dortmund, Bochum oder Duisburg treffen.

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