Im Interview erläutert er die Gründe dafür.
Dariusz Wosz, wie läuft die Vorbereitung?
Bescheiden, weil wir viele Verletzte haben. Dennis Kündig war nach seinem Kreuzbandriss schon wieder mit im Trainingslager. Er kann Pässe spielen, aber es wird dauern, bis er wieder richtig fit ist. Oliver Zyla, Tim Forsmann, Tim Kallenbach, Niclas Maiwald, David Spies, Lukas Josten fielen und fallen auch aus. Und Berat Zorkol hat schon seit Mitte Juni Adduktorenprobleme, aber muss warten, bis er einen Arzttermin bekommt. Statt selbständig zu sein, müssen andere für ihn die Termine machen. Dabei fordere ich immer wieder mündige Spieler.
Was versprechen Sie sich von Ihren Neuzugängen aus der U17, die letztes Jahr Dritter in der Bundesliga geworden sind?
Ich habe mich bewusst für viele Jungjahrgänge entschieden, weil sie uns direkt helfen können. Wir hätten sogar ein, zwei mehr übernehmen können, aber es ging nicht. Wir haben schließlich noch einige Altjahrgänge, denen ich den Sprung zu den Amateuren zutraue.
Wie optimistisch sind Sie, was die Talentförderung angeht?
Es kann auch sein, dass wir nur einen Spieler in den Seniorenbereich bekommen. Ich habe den Altjahrgängen klipp und klar gesagt, dass sie sich um 60, 70 Prozent steigern müssen, wenn sie übernommen werden wollen.
Wem trauen Sie denn generell den Sprung nach oben zu?
Das sind mehrere, Selim Gündüz und Onur Bulut zum Beispiel. Und die Jungjahrgänge sind alle so Typen wie Matthias Ostrzolek. Sie haben Herz, Fitness und Disziplin, die drei entscheidenden Dinge.
Was ist für Ihre Mannschaft drin?
Ich werde keine Vorgaben machen, aber ich glaube schon, dass wir um die ersten beiden Plätze spielen können. Wir werden jedenfalls vor keiner Mannschaft Angst haben. Und seitdem ich Trainer bin, haben wir immer entweder Schalke oder Dortmund hinter uns gelassen. Wenn uns das wieder gelingt, sind wir auf einem guten Weg. Aber die Platzierung interessiert mich eigentlich nicht.
Warum?
Klar, wir dürfen nicht absteigen. Aber wenn wir Deutscher Meister werden und keiner für oben dabei ist, dann wäre doch auch etwas verkehrt. Als Marcel Koller noch da war, hatten wir auch schon eine gute Jugendarbeit, aber da ist nichts nach oben gegangen.
Wie ist es unter Friedhelm Funkel?
Wir tauschen uns viel mehr aus, das war auch schon bei Heiko Herrlich so. Ich versuche die Jungs so zu fördern, dass der Sprung zu den Profis leichter möglich ist. Und das geht nur durch hartes und schnelles Training.