Zwar ging das letzte Pflichtspiel des Jahres verloren, dennoch kann man sich in Wuppertal auf besinnliche Feiertage freuen. Und das liegt nicht nur am regen Schneetreiben, wie WSV-Trainer Christian Schumacher im RS-Interview versichert.
Christian Schumacher, wie fällt Ihre Bilanz der Hinrunde aus?
Wir haben uns vor der Saison ein bisschen mehr ausgerechnet. Aber es ist okay, da wir seit dem vierten Spieltag unglaublich viele Verletzte haben. Die Mannschaft ist wirklich eine, die Jungs machen auch privat vieles gemeinsam.
Wie sehr wurmt es Sie, dass Sie durch die Derby-Pleite gegen Düsseldorf auf einem Abstiegsplatz überwintern?
Mit einem Dreier bei der Fortuna hätte man von einer fantastischen Hinserie sprechen können. Mit den vielen Verletzungen 15 Zähler zu holen, wäre phänomenal gewesen. Im Gegensatz zur Saison vor zwei Jahren, als wir komplett abgeschlagen waren, ist unsere Situation alles andere als aussichtslos. Alles ist dicht beieinander.
Wer sind Für Sie die Hauptkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt?
Die Tabelle lügt ein bisschen. Dortmund und Köln stehen unmittelbar vor uns, das ist eigentlich ein Unding. Wenn es hart auf hart kommt, ziehen die sich ihre Topleute runter und gewinnen die Spiele wieder. Für uns sind die Konkurrenten Bonn, Ahlen und auch die Bochumer. Das ist schließlich der VfL-Jahrgang, der vor zwei Jahren große Probleme hatte.
Lohnt sich für Sie überhaupt noch der Blick nach hinten Richtung Erkenschwick und Wattenscheid?
Die Erkenschwicker haben eine kampfstarke Truppe, die schreibe ich noch nicht ab. Bei der SGW weiß hingegen keiner, wie es weitergeht. Für mich ist Wattenscheid mit Sicherheit ein Absteiger. Da herrscht einfach zu viel Ärger innerhalb des Vereins. Die haben aber auch kein schlechtes Team, sondern einfach zu wenig Spieler.
Könnte Ihnen das Wuppertaler Wetterloch zum Verhängnis werden?
Die letzten zwei Wochen konnten wir überhaupt nicht trainieren. Wir haben in der Halle gespielt und haben Spinning und Step Aerobic gemacht, um fit zu bleiben und die Zeit zu überbrücken. Aber das wird uns auch im Januar und Februar noch viel Kraft kosten. Wir können nur schauen, dass wir das Bestmögliche daraus machen.
Wie groß ist der Standortnachteil?
Das sehe ich jeden Tag, wenn ich in Leverkusen losfahre und am Bayer-Platz vorbeikomme. Dort können sie trainieren, auch am Hildener Kreuz ist noch alles relativ human. Aber dann fahre ich den Berg hoch und habe 30 Zentimeter Schnee.
Werden Sie im Winter noch einmal in Sachen Transfers aktiv?
Ja. Wir werden uns von Fabio Ventura trennen, der wegen schulischer Probleme kürzer treten will und zu den Sportfreunden Troisdorf zurückkehren wird. Zudem wird Yener Celik uns verlassen.
Dafür wird es Neue geben, oder?
Wir sind gerade dabei, zwei Spieler aus der Bundesliga zu verpflichten. Der eine kann sowohl als Sechser als auch als Innenverteidiger agieren, der andere ist fürs Mittelfeld vorgesehen. Es sind gute Jungs, die uns auf jeden Fall weiterbringen.