Dass er dafür wenig später die Gelbe Karte sehen sollte, war dem Wuppertaler Angreifer in diesem Moment egal. Schließlich hatte er soeben mit seinem Treffer zum 2:1 (1:0)-Sieg in Bochum seinem Team einen ganz wichtigen Dreier im Abstiegskampf gesichert. Und nebenbei hatte er ausgerechnet gegen den Klub getroffen, bei dem er in der vergangenen Saison nicht über die Rolle des Reservisten hinauskam. „Ich hätte mir nur gewünscht, dass Dariusz Wosz das gesehen hätte“, betonte Adeoye später.
Doch der VfL-Coach befand sich zu diesem Zeitpunkt in Leipzig, wo er am Abend beim „Spiel der Legenden“ mitwirken sollte. Über den negativen Ausgang, der zugleich den Sturz auf einen Abstiegsplatz bedeutete, wurde er von seinem Stellvertreter Jens Klaas informiert. Und der sparte nicht an Kritik: „Wir haben es in keiner Phase geschafft, die Wuppertaler richtig unter Druck zu setzen. Wenn die Aggressivität fehlt und das Zweikampfverhalten nicht passt, wird es schwer. Wir sind total enttäuscht. Jeder einzelne muss sich hinterfragen, ob er dem Anspruch Bundesliga genügt.“
Tatsächlich passten sich die A-Jugendlichen schon fast dem grausigen Niveau der eigenen Profis an. Klaas ist vor den drei ausstehenden Partien vor der Winterpause jedenfalls bewusst: „Wir stehen jetzt unter Druck.“
Ganz anders die Stimmungslage bei den Wuppertalern, die nach ihrem verdienten Sieg beruhigter in die kommenden Wochen gehen können. Denn das größte Druck-Spiel haben sie schon gemeistert. Das Fazit von Trainer Christian Schumacher: „Wir haben richtig leidenschaftlich geackert. Für uns war es wichtig, die Nähe zur Konkurrenz zu halten. Bei einer Niederlage wäre es schon ein bisschen bitter für uns geworden, so sieht es richtig gut aus.“ Auf Seite 2: Die Stimmen zum Spiel