„Enttäuscht, frustriert, gedemütigt.“ So drückte es Fußball-Legende Wayne Rooney aus. „Es ist nicht akzeptabel. Ich schäme mich, heute Kapitän zu sein“, sagte Victor Palsson.
Die englische Fußball-Legende, mittlerweile Trainer des US-amerikanischen Klubs D.C. United, und der ehemalige Spieler des FC Schalke 04 sprachen von der derben 0:6 (0:2)-Klatsche gegen Spitzenreiter Philadelphia Union in der Major League Soccer (MLS). „Wir müssen uns im Spiegel anschauen. Jeder Einzelne von uns übernimmt die verdammte Verantwortung für dieses Ergebnis“, sagte Palsson.
Victor Palsson gehörte in der vergangenen Saison zu den Schalker Aufstiegshelden. Der Isländer unterschrieb jüngst einen langfristigen Vertrag beim US-Hauptstadtklub. Über alle weiteren Modalitäten wurde laut Schalke 04 Stillschweigen vereinbart. „Es war für beide Seiten keine leichte Entscheidung“, sagt Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder vor etwas mehr als drei Wochen. „Victor hatte nicht nur auf dem Platz einen großen Wert für uns. Er war ein Vorbild für all seine Mitspieler, was das Verhalten neben dem Rasen betrifft.“ Palsson selbst begründete seinen Wechsel mit privaten Gründen. „Meine Familie lebt in Nordamerika. Für mich war das Jahr auf Schalke eines der emotionalsten in meiner Karriere.
Ex-Schalker Palsson wartet auf Erfolgserlebnis
Emotional geht es für den 31-jährigen defensiven Mittelfeldspieler nun auch in Washington zu. Nach mittlerweile 26 Spielen ist D.C. United mit 22 Punkten Schlusslicht der MLS. Seit Palssons Ankunft gab es zwei knappe Niederlagen gegen New England Revolution und Los Angeles FC (jeweils 0:1) und nun eben diese bittere Pleite gegen Philadelphia. Erneut hatte der isländische Nationalspieler auch in dieser Partie die vollen 90 Minuten gespielt, diesmal hatte er gar die Kapitänsbinde für den gesperrten Steven Birnbaum übernommen.
Doch es half nicht. Trainer Wayne Rooney konnte seine Wut auf der abschließenden Pressekonferenz nicht verbergen. „Jeder Spieler in dieser zweiten Halbzeit war völlig fremd. Das war nicht wieder zu erkennen, was ich im Training und in früheren Spielen gesehen habe“, meinte der 36-Jährige. „Man kann Spiele verlieren, aber es gibt eine Art und Weise, wie das passiert.“ Am kommenden Sonntag steht für den Klub des Ex-Schalkers Palsson die Partie gegen Atalanta United an. Da soll endlich ein Erfolgserlebnis her.