Das Warten auf die Spielerlaubnis für Weltfußballer Robert Lewandowski und weitere teure Neuzugänge beim FC Barcelona wird immer mehr zu einer Zitterpartie. Auch einen Tag vor dem ersten Ligaspiel des hochverschuldeten Clubs in der neuen Saison am Samstagabend war unklar, ob der frühere Bayern-Torjäger sowie auch Jules Kounde, Raphinha, Andreas Christensen und Franck Kessie überhaupt eingesetzt werden dürfen. Dasselbe galt für Ousmane Dembélé und Sergi Roberto, deren Verträge erneuert wurden.
Denn Barça hat es trotz des Verkaufs eines Teils seines Tafelsilbers bisher nicht geschafft, die finanziellen Fairplay-Regeln der Liga zu erfüllen. Am Freitag teilten die Katalanen mit, sie hätten in der insgesamt schon vierten Aktion dieser Art dem Unternehmen Orpheus Media 24,5 Prozent der Anteile an Barça Studios für 100 Millionen Euro verkauft. Der eigentlich geplante Verkauf der Anteile an der Produktionsfirma des Vereins an ein anderes Unternehmen war offenbar an rechtlichen und verwaltungstechnischen Problemen gescheitert. Ob es nun für die Registrierung reicht, war zunächst unklar.
Neben dem Verkauf von Vereinsvermögen könnte auch die Gehaltsmasse gesenkt werden. Im Falle des niederländischen Nationalspielers Frenkie de Jong liefern sich beide Seiten deswegen eine Schlammschlacht. Barça ist unzufrieden mit den Leistungen des Mittelfeldspielers und will ihn für möglichst viel Geld verkaufen. Oder ihm das Gehalt drastisch kürzen. Der Niederländer lehnt aber beides ab und warf seinem Arbeitgeber laut Medien Erpressung vor. Bei einigen Fans fiel er bereits in Ungnade. Sie werfen ihm illoyales Verhalten vor, teils pöbelten sie de Jong auf offener Straße an.
Bei der Liga werde nun befürchtet, dass die Barça-Verantwortlichen die für die Registrierung notwendigen Unterlagen erst im Laufe des Samstags vorlegen, schrieb „Mundo Deportivo“. Entscheidungen von großer Tragweite müssten dann ohne ausreichend Zeit zur Prüfung getroffen werden.
Einziger Trost für die Katalanen: Beim ersten Ligaspiel am Samstag im Camp Nou (21.00 Uhr) gegen Rayo Vallecano aus Madrid könnte es notfalls auch ohne die Topstars gehen. Ist die Registrierung jedoch bis zum Ende des Sommer-Wechselfensters, das in Spanien am 1. September schließt, nicht erfolgt, können Lewandowski und Co. zumindest bis zur Winter-Transferzeit nicht eingesetzt werden.