Per Abstauber (73.) und per Foulelfmeter (80.) kamen die Niedersachsen im Zwischenrunden-Hinspiel gegen den FC Brügge mit Trainer Christoph Daum noch zu einem verdienten 2:1 (0:0)-Sieg. Vor allem Schlaudraff bewies bei seinem frech gelupften Elfmeter zum Endstand Nerven wie Drahtseile.
Den Führungstreffer für die Gäste hatte vor 42.000 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften WM-Arena am Maschsee in der 51. Minute der sträflich freistehende Maxime Lastienne per Kopfball nach Flanke von Fredrik Stenman erzielt. 96-Torwart Ron-Robert Zieler kam nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball. Im Rückspiel am kommenden Donnerstag reicht den Schützlingen von Coach Mirko Slomka nun ein Unentschieden, um die Runde der letzten 16 Mannschaften zu erreichen.
Die Gastgeber erwischten den besseren Start und hätten bereits in der neunten Minute in Führung gehen können. Wintertransfer Mame Diouf, erstmals in der Europa League für die Niedersachsen am Ball, kam aus zehn Metern Entfernung zum Schuss, wurde jedoch in letzter Sekunde von Jordi abgeblockt. 120 Sekunden später glänzte der Senegalese als Vorbereiter, doch der aufgerückte Mittelfeldspieler Sergio Pinto schoss aus 22 Metern knapp am linken Torpfosten vorbei.
Auch in der Folgezeit hatte der Bundesliga-Siebte mehr vom Spiel, doch die Belgier standen in der Defensive geordneter. In der Vorwärtsbewegung hingegen war der zweimalige Europapokalfinalist sehr leicht auszurechnen, Torchancen blieben zunächst aus. Erst in der 27. Minute drohte den Norddeutschen erstmals Gefahr, doch Ron-Robert Zieler wehrte einen Schrägschuss von Lior Refaelov zur Ecke.
Dies war die Initialzündung für ein mutigeres Spiel des 13-maligen belgischen Meisters, der sich nun häufiger nach vorne traute. Da die "Roten" dagegenhielten, wurde die Partie nun abwechslungsreicher und sehenswerter. Noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit schlenzte Konstantin Rausch den Ball knapp über das Brügge-Tor. Der Mittelfeldspieler ersetzte ab der 38. Minute den angeschlagenen 96-Torjäger Mohammed Abdellaoue.
Nach dem Seitenwechsel leitete Manuel Schmiedebach mit einem Gewaltschuss, den Vladan Kujovic bravourös hielt, in der 48. Minute die zweite Halbzeit ein, doch nur 180 Sekunden später nutzten die Belgier einen ihrer wenigen Entlastungsangriffe zum überraschenden Torerfolg.
Danach suchten die Platzherren erneut die Offensive, fanden aber lange nicht die entscheidenden Lücke. In der 71. Minute jubelte das Publikum zu früh über den vermeintlichen Ausgleich, Schiedsrichter Manuel de Sousa aus Portugal hatte zuvor fälschlicherweise ein Foulspiel von Lars Stindl erkannt.