"2011 muss er gehen", sagt Kesler. Blatter hatte angekündigt, sich am 1. Juni zum vierten Mal zum Präsidenten des Fußball-Weltverbandes wählen zu lassen. Kesler findet es vielsagend, dass sich bisher keine Gegenkandidaten gemeldet haben. "Niemand wagt es", sagt der ehemals mächtigste KNVB-Mann.
Zu den Korruptionsvorwürfen meint Kesler, dass er Blatter persönlich nicht unterstellt, Bestechungsgelder angenommen zu haben. "Solange die FIFA sich für ein nichttransparentes System bei der Vergabe von Weltmeisterschaften entscheidet, kann man nicht verhindern, dass Menschen Geld geboten bekommen. Es ist seltsam, dass Präsidiumsmitglieder die Zusage hatten, während der Olympischen Spiele 2012 mehr als eine Woche kostenlos in einem teuren Hotel in London zu wohnen. Das ist auch eine Art Bestechung", sagt der Jurist. Seiner Meinung nach muss die WM nach einem Bewertungssystem mit Punkten vergeben werden: "Das heutige Vergabesystem ist nicht mehr zeitgemäß."