Nach einer starken ersten Halbzeit ließ sich der Fußball-Bundesligist nach dem Wechsel vom europäischen Supercup-Sieger den Schneid abkaufen und musste sich am Ende mit einem 1:1 (1:0) begnügen. Mit vier Punkten aus zwei Spielen haben die Rheinländer dennoch beste Chancen auf den Einzug in die K.o-Runde, der Titelverteidiger muss dagegen mit nur einem Zähler das sensationelle Aus befürchten.
Der Schweizer Eren Derdiyok hatte Bayer in der 39. Minute die bis dahin hochverdiente Führung beschert. Nach einem fragwürdigen Foulelfmeter für Atletico, den der Portugiese Simao verwandelte (51.), drehte Atletico aber auf und war dem Sieg letztlich näher.
40.000 Zuschauern im Stadion Vicente Calderon
Vor etwa 40.000 Zuschauern im Stadion Vicente Calderon war Bayer auch ohne Michael Ballack, Stefan Kießling und den kurzfristig ausgefallenen Renato Augusto (Bänderdehnung im rechten Knie) im ersten Durchgang das überlegene Team. Der Bundesliga-Fünfte stand kompakt und machte die Räume geschickt eng, der Tabellenfünfte der Primera Division fand dagegen zunächst kein Mittel.
Mit zunehmender Spieldauer setzte das Team von Trainer Jupp Heynckes, der insgesamt sieben Jahre in Spanien tätig gewesen war, auch nach vorne die Akzente. In der 21. Minute setzte der starke Arturo Vidal mit einem Steilpass Derdiyok in Szene, doch der Schweizer traf nur das Außennetz.
Derdiyok mit der Führung
Sechs Minuten vor der Pause gelang Derdiyok dann aber die Führung. Einen Kopfball von Abwehrchef Sami Hypiää konnte Atleticos Abwehrspieler Filipe Luis noch an den Pfosten lenken, doch der Bayer-Stürmer schaltete am schnellsten und drückte den Ball über die Linie.
Atletico, das auf den verletzten Sergio Agüero, argentinischer Nationalstürmer und Schwiegersohn von Diego Maradona, verzichten musste, spielte im ersten Durchgang erschreckend schwach. Auch der als bester WM-Spieler ausgezeichnete Diego Forlan hatte keine einzige gefährliche Aktion und musste nach der Halbzeit in der Kabine bleiben.
Hyypiä verursachte Strafstoß
Kurioserweise lief das Spiel der Madrilenen von da an plötzlich besser. Beim Strafstoß hatten die Spanier allerdings Glück, denn die Aktion von Hyypiä gegen den eingewechselten Fran Merida war eigentlich nicht strafstoßwürdig. Schiedsrichter Paolo Tagliavento war sich offenbar auch gar nicht so sicher, die für den Fall eines Fouls eigentlich fälligen Platzverweis gegen den bereits verwarnten Finnen sprach er nämlich nicht aus.
Doch mit dem Strafstoßpfiff hatte er dem Titelverteidiger auf die Sprünge geholfen. Bayer brauchte nun etwa 20 Minuten, um sich zu berappeln und die im ersten Durchgang so hervorragende Ordnung wiederzufinden. In der 86. Minute hatte Patrick Helmes sogar die große Chance zum Sieg, traf aber uas kurzer Distanz den Ball nicht richtig.