"Ich bin besorgt. Gegen 4000 Personen wurde in den letzten fünf Jahren eine Stadionsperre wegen Gewalt verhängt, 1500 davon in der laufenden Meisterschaft. Das bedeutet, dass das Problem der Gewalt in den italienischen Stadien wieder zunimmt", erklärte Innenminister Roberto Maroni. Der Politiker warf den Vereinen Verstrickungen mit organisierten Fanklubs vor, die sich gegen die geplante Einführung einer Fankarte wehren.
Mit dieser Karte möchte der Minister die Tifosi enger an ihren Klub binden und zugleich die Hooligans ausgrenzen. "Viele Fangruppen sind gegen diese Karte - aber auch einige Klubs. Dabei ist die Fankarte das beste Mittel, um die Sicherheit zu garantieren. Wir müssen alle Fußballvereine überreden, sie einzuführen", betonte Maroni. Viele Klubs würden von Hooligans erpresst, berichtete er. "Wenn die Vereine ihnen keine kostenlose Karten geben, werfen die Hooligans Feuerwerkskörper im Stadion und die Klubs werden bestraft. Diese Lage muss sich ändern", ergänzte der Minister.
Die Regierung bemühe sich um die Privatisierung der Stadien, die in Italien im Besitz der Kommunen stehen. "Die Stadien sollen unter Kontrolle der Fußballvereine gestellt werden. Für die Sicherheit sollen die Klubs und nicht Polizisten verantwortlich sein", so Maroni.