Bundestrainer Joachim Löw traut den "jungen Wilden" um Mesut Özil bei der anstehenden WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli 2010) Großes zu und hat mit Blick auf das Großereignis am Kap eine "weltmeisterliche Vorbereitung" angekündigt.
Der deutsche Fußball habe in den letzten Jahren junge Spieler hervorgebracht, die "in die Weltspitze" kommen können. Es sei toll zu sehen, dass sich Spieler wie Özil, Beck, Boateng, Khedira oder die Torhüter Adler und Neuer super entwickelt und den Sprung geschafft hätten. "Das sind Leute, denen ich enorm viel zutraue. Nicht erst in der Zukunft, vielleicht schon kurzfristig bei der WM", sagte Löw dem Internetportal dfb.de. In seiner Jahresbilanz machte der 49-Jährige zudem deutlich, dass ihn der Selbstmord des depressiven Nationalkeepers Robert Enke am 10. November kurzzeitig in eine Art Schockzustand versetzt hatte. "Ich wusste nicht, was zu tun ist. Ich habe Robert nicht nur als Spieler geschätzt, sondern auch als Mensch", sagte Löw, der bei Enke keinerlei Alarmzeichen ausgemacht hatte: "Er hat mir in Gesprächen immer den Eindruck vermittelt, dass er mit schweren Situationen umgehen kann und sehr reif ist. Es ist besonders schlimm, dass wir alle nicht erkennen konnten, dass er so große Probleme hatte."
Löw hofft, dass durch den Fall Enke ein Umdenken stattfindet. "Ich hoffe, dass Spieler den Mut haben zu sprechen. Dass die Öffentlichkeit mit Themen wie Krankheit, Depression und Schwäche sensibler umgeht", sagte der Bundestrainer, der am 3. Februar seinen 50. Geburtstag feiern wird.
Ein halbes Jahr vor dem Startschuss der Weltmeisterschaft in Südafrika gab sich Löw ebenso kämpferisch wie optimistisch: "Unsere Mannschaft ist zu allem fähig. Wir werden uns weltmeisterlich vorbereiten. Das kann ich versprechen."