Die Stars schonen, die Superserie verlängern und den Gruppensieg einfahren - Pokalsieger Werder Bremen hat sich vor dem vorletzten Europa-League-Gruppenspiel heute (19.00 Uhr/live bei Sky) gegen CD Nacional Funchal gleich drei Ziele gesetzt. Die erste und wichtigste Vorgabe haben die Hanseaten aber bereits erfüllt: Der Sprung in die Zwischenrunde im Februar kommenden Jahres ist ihnen schon nicht mehr zu nehmen.
Und deshalb dürfte Trainer Thomas Schaaf leicht angeschlagenen und überstrapazierten Leistungsträgern wie den Nationalspielern Mesut Özil und Marko Marin oder auch Innenverteidiger Naldo eine Pause verordnen. "Ich muss auch die, die sonst nicht so viel spielen, in Bereitschaft halten. Schließlich gibt es auch immer wieder Ausfälle", erklärte der Werder-Coach. Allerdings werden U21-Nationalspieler Philipp Bargfrede (Knieprobleme) und Stürmerstar Claudio Pizarro (Haarriss in der Fußsohle) sicher fehlen und auch der Einsatz von Tim Wiese ist mehr als fraglich. "Es scheint ein grippaler Effekt zu sein", sagte Trainer Thomas Schaaf: "Wir müssen abwarten, wie es sich über Nacht entwickelt."
Wieses Ausfall käme zum ungünstigsten Zeitpunkt, denn am Mittwochvormittag war bekannt geworden, dass der etatmäßige Ersatztorhüter Christian Vander wegen eines doppelten Leistenbruchs und einer Schambeinentzündung operiert werden musste und dem deutschen Pokalsieger frühestens zu Beginn der Rückserie wieder zur Verfügung stehen wird. Sollte Wiese ausfallen, müsste damit die etatmäßige Nummer drei, der 20 Jahre alte U20-Nationaltorhüter Sebastian Mielitz spielen. "Er hat schon nachgewiesen, dass er ein guter Torwart ist. Wir haben vollstes Vertrauen in ihn, und es wäre schön für ihn, sich auf großer Bühne beweisen zu können", sagte Schaaf.
Auch in veränderter Besetzung, davon ist man an der Weser überzeugt, kann man im heimischen Weserstadion auch das 21. Pflichtspiel hintereinander ohne Niederlage überstehen. Und Abwehrchef Per Mertesacker versprach, auch gegen den noch sieglosen Außenseiter von den Insel Madeira keine Nachlässigkeiten zuzulassen: "Wir werden nicht lasch spielen. Schließlich wollen wir als gesetzte Mannschaft in die nächste Runde." Rang eins in der Schlusstabelle der Vorrundengruppe L verspricht immerhin den kleinen Vorteil, bei der Auslosung nicht auf einen der vier stärksten Gruppendritten aus der Champions League treffen zu können. Die Portugiesen hingegen haben nur noch theoretische Chancen, sich bis auf den zweiten Tabellenplatz und damit in die Runde der letzten 32 Mannschaft vorzuarbeiten.
Die Gedanken beim aktuellen Erstliga-Vierten kreisen ohnehin mehr um den schwer erkrankten Chefcoach Manuel Machado. Nach Komplikationen bei einem operativen Eingriff am Unterleib schwebte der 53-Jährige in akuter Lebensgefahr und musste in ein künstliches Koma versetzt werden.
Mittlerweile aber, so heißt es, sei sein Zustand "ernst, aber stabil". Für Machado wird in der Hansestadt Assistenz-Coach Jose Augusto auf der Trainerbank sitzen.