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Größere Ausmaße in Italien

Wettskandal: Größere Ausmaße in Italien
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Potenza Calcio ist wohl nicht der einzige Verein, der in den italienischen Wettskandal verstrickt ist. Auch andere Klubs sind ins Visier der Ermittler geraten.

Auch der italienische Wettskandal weitet sich aus: Nachdem am Montag bereits der Präsident des Drittligisten Potenza Calcio, Giuseppe Postiglione, sowie acht weitere Funktionäre des Vereins und Mitglieder krimineller Organisationen festgenommen worden waren, sind nun auch Klubs aus anderen Städten ins Visier der Ermittler geraten. Namen betroffener Vereine wurden jedoch noch nicht genannt.

Wie die italienische Sporttageszeitung Corriere dello Sport am Freitag berichtet, hat der in Italien für die Bekämpfung der Mafia zuständige Oberstaatsanwalt Francesco Basentini die Federführung im italienischen Manipulationsskandal übernommen. "Wir stehen vor einem Fußball-Erdbeben", sagte der im süditalienischen Potenza verantwortliche Staatsanwalt, Giovanni Colangelo. Die Ermittlungen könnten bald zu weiteren Festnahmen führen, berichteten italienische Medien. Unterdessen wurden weitere Details über den verhafteten Potenza-Boss Postiglione bekannt. Der 27-Jährige soll 400.000 Euro mit Wetten auf manipulierte Spiele der zweiten und dritten Liga kassiert haben. Außerdem wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, das Drittligaspiel gegen den Ligarivalen Salernitana in der Spielzeit 2007/2008 für 150.000 Euro verkauft zu haben.

Postiglione und den weiteren Verdächtigen werden Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und direkte Verbindungen zur Mafia vorgeworfen. Ermittlungen laufen gegen insgesamt 20 Personen. Auch ein bekannter Mafia-Boss soll verwickelt sein. Sie werden beschuldigt, Fußballspiele manipuliert und ein illegales Wettsystem aufgebaut zu haben. Erst 2006 war das Land des Weltmeisters in den Sog eines riesigen Manipulationsskandals geraten.

Potenzas Präsident Postiglione hatte im Juni 2006 im Alter von 24 Jahren die Führung des Drittligisten übernommen. Er war somit zum jüngsten Präsidenten eines italienischen Fußballvereins aufgerückt. Er besitzt einige lokale TV- und Radiosender. Die Ermittlungen in Potenza wecken in Italien Erinnerungen an den großen Manipulationsskandals, der im Sommer 2006 aufgeflogen war. Dutzende von Schiedsrichtern und Klubmanagern gerieten damals in den Strudel der Affäre. Als Drahtzieher galt der Ex-Sportdirektor von Rekordmeister Juventus Turin, Luciano Moggi, der zu einer fünfjährigen Berufssperre verurteilt wurde. Moggi, der mit Hilfe befreundeter Schiedsrichter mehrere Spiele zugunsten der "alten Dame" manipuliert haben soll, steht noch in Neapel vor Gericht. Der italienische Fußballverband (FIGC) hat derweil ebenfalls Ermittlungen gegen Postiglione und die übrigen involvierten Sportfunktionäre eingeleitet. Insgesamt sollen der Potenza-Chef und Vertrauensleute mindestens acht Spiele manipuliert haben.

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