Doch neben dem UEFA-Cup-Sieger müssen auch der deutsche Meister Turbine Potsdam (1:0 gegen Bröndby Kopenhagen) und "Vize" Bayern München (0:0 bei Montpellier Herault) heute ab 19 Uhr um den Einzug ins Viertelfinale der "Königsklasse" bangen.
Die schwerste Aufgabe wartet wohl auf die Duisburgerinnen, die im Hinspiel zuhause gegen den schwedischen Meister Linköpings FC nicht über ein Unentschieden hinausgekommen waren (1:1). "Wir erwarten ein ganz heißes Spiel. Ich bin froh, dass wir durch unseren späten Ausgleich im ersten Vergleich jetzt noch die Option haben weiterzukommen", sagte FCR-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg und zeigt großen Respekt vor den Skandinavierinnen: "Für mich ist Linköping ein Kandidat für den Titelgewinn."
Die Hoffnungen des FCR ruhen einmal mehr auf Inka Grings (Mitte, Foto: mmb).
Bereits am Montag war Bundesliga-Tabellenführer Duisburg Richtung Stockholm aufgebrochen - mit den Worten von Zwanziger im Ohr. "Ihr seid die technisch und spielerisch bessere Mannschaft. Ich bin ganz sicher, dass ihr die nächste Runde erreicht", hatte der DFB-Boss nach dem Hinspiel bei einem eigens für die UEFA-Cup-Siegerinnen veranstalteten Abendessen gesagt. Auch den anderen beiden deutschen Klubs drückt Frauenfußball-Edelfan Zwanziger am Mittwoch die Daumen.
Die Hoffnungen der Duisburgerinnen ruhen nicht zuletzt auf Stürmerin Inka Grings. Die seit Wochen in überragender Form spielende EM-Torschützenkönigin, die für die Wahl zur Weltfußballerin nominiert wurde, hat in der laufenden Bundesliga-Saison bereits 15 Tore in acht Spielen erzielt. Bayern Münchens Trainer Günther Wörle indes hatte nach dem ersten Duell mit Montpellier vor allem seinen international zu harmlosen Angriff beanstandet. Trotzdem sieht der Coach im Vergleich mit dem französischen Vizemeister um Ex-Nationalstürmerin Hoda Lattaf einen kleinen Vorteil. "Und den wollen wir auch nutzen", äußerte Wörle.
Trotz der ordentlichen Ausgangsposition gaben sich die Potsdamerinnen nach dem Hinspielsieg gegen Kopenhagen selbstkritisch - und gelobten Besserung. "Wir waren nicht konzentriert genug, haben nicht einmal 60 Prozent von dem abrufen können, was wir eigentlich drauf haben. Das wollen wir jetzt ändern", kündigte Europameisterin Lira Bajramaj an, die gegen Bröndby vor einer Woche den Siegtreffer erzielt hatte.
Auch Turbine-Coach Bernd Schröder, der in Dänemark auf die zuletzt verletzte Nationalspielerin Anja Mittag zurückgreifen kann, ist sich der Schwere der Aufgabe bewusst. "Es wird wie in einem Drama bei Friedrich Schiller: Wir müssen noch mal zittern." Seine Generalproben am Wochenende in der Bundesliga hatte das deutsche Bundesliga-Trio klar gewonnen.