"Ich bin ein Freund von Theo Zwanziger, aber er hat sich beim Frauenfußball in Luft aufgelöst, für ihn ist dieser Sport nicht mehr aktuell", sagte Schröder der Bild-Zeitung.
Noch härter ging der 69-Jährige mit der früheren WM-OK-Chefin Jones ins Gericht. "Du kannst nicht nur in der Weltgeschichte rumfliegen und alles toll, toll, toll finden, du musst auch mal anpacken", erklärte Schröder.
Der Turbine-Coach lastete Jones unter anderem den seiner Meinung nach zu späten Zeitpunkt für die Auslosung des Viertelfinals im DFB-Pokal (3./4. Dezember) am vergangenen Sonntag an. "Wäre das bei den Männern passiert, wäre sie erschlagen worden. Da frage ich mich", meinte Schröder, "was macht eigentlich Steffi Jones als Direktorin Frauenfußball beim DFB? Sie freut sich ihres Lebens, lebt in den Tag hinein, aus Freude wie toll die WM war. Da hört bei mir der Spaß auf."
"Uns die Persönlichkeiten ausgegangen "
Schröder will nichts von einem WM-Boom wissen und sieht die Zukunft seiner Sportart kritisch. Nicht zuletzt wegen des fehlenden Nachwuchses. "Warum haben wir denn die Probleme in der Nationalelf? Hauptsächlich, weil uns die Persönlichkeiten ausgegangen sind - und die wachsen auch nicht nach." Immerhin hat sich das während der Heim-WM im Sommer so stark belastete Verhältnis zu Bundestrainerin Silvia Neid verbessert. "Sie ruft jetzt sehr oft an und redet mit uns, aber so gehört es sich auch", sagte Schröder.
Widerspruch gegen Schröders Wertung legte Manager Siegfried Dietrich vom Pokalsieger 1. FFC Frankfurt ein, der Zwanziger nach wie vor als "wichtigsten Frontmann" im Frauenfußball bezeichnete. Dietrich glaubt, durchaus positive Auswirkungen der WM zu spüren. "Wir haben in der Liga 40 Prozent mehr Zuschauer, viele Sponsoren und eine noch nie da gewesene Medienpräsenz. Es geht eindeutig nach oben", meinte Dietrich.