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Fünf Feldverweise bei Platzeinweihung

Niederrhein: Bezirksliga kompakt
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Vier Spieltage vor Schluss fragen sich nicht wenige Teams: Was wäre wen? So geht es auch Essen-West 81, das beeindruckend spielt, aber zuvor Punkte liegen gelassen hat.

Bezirksliga 3 Niederrhein

Was wäre wen, dass fragen sich auch die Verantwortlichen von Trabzon SKV Heiligenhaus. Die "Türken" sind nach der jüngsten 2:6-Pleite gegen Union Velbert auch rechnerisch abgestiegen. "Natürlich fragen wir uns, was wäre denn gewesen, wenn wir in der Hinrunde anders aufgetreten wären. Denn die Rückrunde stellt uns zufrieden. Aber so oder so: unsere Enttäuschung hält sich in Grenzen", sagt Özay Tarim, Geschäftsführer des Absteigers. Denn Tarim freut sich über die gute Perspektive des Vereins. "Wir bauen demnächst auf die Jugend. Wir wollen gesund wirtschaften und keine horrenden Gelder für irgendwelche Spieler ausgeben. Unsere Philosophie ist es, dass wir so viele Jugendspieler wie nur möglich an unsere zwei Seniorenmannschaften heranführen. In zwei, drei Jahren könnten wir vielleicht wieder zu den Bezirksligisten gehören", hofft Tarim.


Als Bezirksligist will sich auch die ESG 99/06 in Zukunft weiter bezeichnen. Doch für die Blau-Gelben wird der Klassenerhalt immer mehr zu einem sehr, sehr schwierigen Unterfangen. Nach der 0:5-Pleite gegen das Ausnahmeteam Mülheimer SV 07 liegt die Essener Sportgemeinschaft bereits fünf Zähler hinter dem rettenden Ufer. "Gegen 07 kann man verlieren. Alles andere wären Bonuspunkte gewesen. Jetzt haben wir noch vier Spiele und da heißt es zu punkten. Wir haben noch eine Chance, aber dafür müssen wir auch einiges tun", fordert Michael Posenau, Trainer der 99/06er voller Leistungsbereitschaft.


Diese zeigten die Sportfreunde Niederwenigern II beim 1:0-Sieg über die Zweitvertretung des ETB SW Essen und liegt nun fünf Punkte vor der ESG. Luca Dobinski erzielte den Siegtreffer für die Hattinger. "Wir wussten, dass die ESG gegen Mülheim wohl leer ausgehen wird und wir mit einem Sieg auf fünf Zähler davonziehen können. Das haben wir geschafft. Auch wenn wir, allen voran nach der Einwechselung von ETB-Coach Tom Schikora noch einmal mächtig zittern mussten. Jetzt sind wir sehr guter Dinge, dass wir den Klassenerhalt packen", sagt Niederwenigern-II-Coach Tim Glittenberg.

Bezirksliga 6 Niederrhein

In der Titelfrage der Gruppe sechs scheint alles auf einen Zweikampf zwischen Sterkrade-Nord und SuS Haarzopf hinauszulaufen. Vier Runden vor Toreschluss liegen die Oberhausener einen Punkt vor den Essenern. Sterkrade entführte beim Spitzenspiel am Frintroper Wasserturm einen Zähler von den Adlerträgern. "Damit bin ich sehr zufrieden. Wir sind auf ein Top-Team getroffen und mussten die letzten 20 Minuten in Unterzahl agieren", bemerkt Nord-Trainer Lars Mühlbauer. Kurz vor der Roten Karte aufgrund einer Tätlichkeit für Timo Pach hatte Dennis Eichert (65.) den Spitzenreiter in Führung geschossen. Matthias Bloch sicherte zehn Minuten vor Schluss noch den Punktgewinn für Adler Frintrop. "Schade, dass wir uns nach dem Platzverweis nicht für unseren hohen Aufwand belohnt haben. Wenn wir gewonnen hätten, was sehr gut möglich war, wären wir noch einmal nah herangekommen. Jetzt müssen wir die restlichen vier Spiele gewinnen und hoffen", sagt Adlers Trainer Frank Sous, der mit seinem Team sechs Punkte hinter dem Tabellenführer aus Sterkrade liegt.

"Dafür muss sich die Mannschaft schämen"

Anders erging es am Sonntag Adlers Platznachbarn Union Frintrop. Beim Wintermeister, der große Hoffnungen auf den Aufstieg hegte, schient die Luft raus zu sein. Michael Wollert kassierte mit seinem Team eine empfindliche 1:6-Klatsche bei Sterkrade 06/07. "Das war ein ganz schwacher Auftritt meiner Elf. Auch wenn wir zwei klare Abseitstore kassiert haben und weiterhin ein unheimliches Verletzungspech haben, darf man nicht so auftreten. Sechs Gegentore, das geht gar nicht. Dafür muss sich die Mannschaft schämen", poltert Wollert.


Ganz anders die Stimmungslage bei TuS Essen-West 1881. Am Sonntag feierten die "Westler", die das beste Team der Rückrunde stellen, die Einweihung ihrer neuen Kunstrasenanlage - ein gelungenes Fest. Denn die Elf von Oliver Vössing besiegte den Aufstiegsaspiranten SC 1920 Oberhausen mit 4:3. Dabei avancierte Björn Matzel mit einem Dreierpack zum Matchwinner. Der 33-Jährige schraubte sein Torkonto aus nun insgesamt 23 Saisontreffer hoch und übernahm die alleinige Führung in der Torschützenliste der Staffel sechs. "Das ist eine tolle Sache. Ich muss mich bei der Mannschaft bedanken, die unheimlich ackert", sagt Matzel, dessen Tore von einer Platzverweis-Flut etwas getrübt wurden. Denn auf Seiten der 81er mussten Titomir Benic (37., grobes Foulspiel), Daniel Conti (75., Unsportlichkeit) und Dominik Kintscher (90., wiederholtes Foulspiel) drei Spieler frühzeitig zum Duschen. Auf der anderen Seite erwischte es zwei Akteure. "Der Schiedsrichter hat meiner Meinung nach einen rabenschwarzen Tag erwischt und unnötig Unruhe reingebracht. Er war in manchen Situationen überfordert und schien ganz woanders mit seinen Gedanken zu sein", kommentierte Thorsten Möllmann, Trainer der 1920er, die Leistung des Unparteiischen. Zum Spiel sagte Möllmann nüchtern: "Wir haben im Mai vier Weihnachtsgeschenke verteilt."

Lesen Sie auf Seite 2: Das Wochenende in der Staffel 8

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