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Der Absturz eines Aufstiegsaspiranten

Herringen: Der Absturz eines Aufstiegsaspiranten
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Spätestens nach der 0:3-Heimniederlage gegen die Hammer SpVg. II muss man aus Sicht des SVF Herringen wohl von einer völlig verkorksten Spielzeit sprechen.

Trainer Ralf Oberdieck musste am Sonntag die vierte Derby-Demütigung der Saison einstecken – gegen die Sportfreunde Bockum gab es eine 2:4- und eine 0:4-Niederlage, gegen die HSV-Reserve eine 2:3- und eine 0:3-Pleite. Für den Linienchef des SVF Herringen ist die miese Bilanz in den Lokal-Duellen aber nicht das größte Ärgernis.

Nach der neunten Niederlage im 18. Spiel gibt Oberdieck zu, dass man die eigenen Erwartungen nicht erfüllen konnte: „Wir haben unsere Ziele nicht erreicht. Zwar weiß irgendwie keiner, warum, aber dieser Kritik müssen wir uns stellen“, hält der ehemalige HSVer fest. „Wir haben erheblich an Potenzial verloren und müssen unsere Ansprüche jetzt zurückschrauben. Es geht wohl nur noch darum, die Saison einigermaßen ordentlich über die Bühne zu bringen.“

Besonders die Defensiv-Bilanz des - ehemaligen – Aufstiegs-Aspiranten macht Sorgen: 39 Gegentore fing sich der Vorjahres-Fünfte bisher, das ist der viertschlechteste Wert der Liga; der eines Absteigskandidaten, nicht eines Jägers auf die Tabellenspitze.

Die nächste, schwere Prüfung wartet am Gründonnerstag beim VfL Sassenberg (Tabellendritter) – für Oberdieck ist die Ansetzung eher ein schlechter Aprilscherz: „Was hat man sich bei einer Anstoßzeit um 18.30 Uhr gedacht? Das ist ein ganz normaler Arbeitstag und die meisten meiner Spieler sind berufstätig“, schüttelt er mit dem Kopf. Das „Spargeldorf“ an der Landesgrenze zu Niedersachsen liegt rund 50 Kilometer von Hamm entfernt – die Anreise quer durch das Münsterland dauert aber mindestens eine Stunde. „Da kannst du auch verlieren“, weiß Oberdieck „und dann stehen da sieben verlorene Spiele in Folge.“

Das riecht nach Konsequenzen. Die aber fürchtet der sportlich Verantwortliche nicht: „Ich mache mir keine Gedanken über einen Rauswurf und habe auch das Gefühl, dass der Vorstand voll hinter mir steht. Auf der anderen Seite bin ich der letzte, der sich an seinen Stuhl klammern würde, wenn es um das Wohl des Vereins geht. Da halte ich lieber meinen Kopf hin. Ich bin schon lang genug im Geschäft, um ein Gespür dafür zu haben, dass ich nichts mehr bewegen kann.“

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