Rückblick: Zuerst trat der Vorstand geschlossen zurück, dann wurde Marco Scholten im November als Trainer entlassen. Sein Nachfolger Markus Schneiders bekleidete das Amt genau sechs Wochen, ehe er freiwillig das Handtuch warf. Nun ist mit Dirk Luch, der nach sechs Jahren an den Hünting in Bocholt zurückkehrt, der dritte Coach in der laufenden Saison beim Tabellenletzten vor Ort. Die Ziele und Ambitionen sind entsprechend. "Ich bin verhalten optimistisch", erklärt Stefan Schmeink, seit August wieder erster Vorsitzender. Das Amt hatte er aber früher schon einmal zehn Jahre inne. Der 46-Jährige ergänzt: "Wichtig ist, dass wir jetzt in ruhigere Fahrwasser kommen. Wir planen jedenfalls langfristig mit Herrn Luch. Das ist die Basis für Erfolg."
Aktuell ist dieser noch in einer Doppelrolle tätig. Er betreut die erste Mannschaft von Olympia und ist gleichzeitig A- und C-Jugendcoach beim VfL Rhede. Das Pikante: Die zweite Seniorenmannschaft kickt auch in der Liga. "Das ist mit Rhede so abgesprochen und geht in beiderseitigem Einverständnis in Ordnung", stellt Schmeink klar. "In der nächsten Saison kommt er komplett zu uns."
Mit der Mission, den von ihm geliebten Jugendbereich wieder zu stärken. Im Moment besitzt der Verein, der im kommenden Jahr sein 100-jähriges Vereinsbestehen begehen wird, weder eine A- noch eine B-Jugend. Auch Luch selbst sieht die Lage realistisch. Er sagt: "Wären wir komplett chancenlos, wäre ich hier nicht angetreten. Ein Neuanfang muss her. Das steht außer Frage. Und den würde ich in der kommenden Sasion am liebsten bei einem Bezirksligisten starten."
An seiner Seite als Co-Trainer steht fortan Frank Scharf. "Ich habe jetzt einen Kader mit 17 Leuten vorgefunden. Und mein Eindruck ist, dass diese Kicker wirklich wollen. Sie hätten sich ja auch abmelden können. Wir müssen jetzt einfach besser punkten als in der Hinrunde", weiß Luch. Auf genaue Prognosen möchte sich der gebürtige Oberhausener nicht festlegen. "Dazu war ich zu lange im Jugendbereich tätig und kann die Stärken der Gegner im Moment nicht so einschätzen. Da sind viele Fragezeichen."
Das erste kann am Sonntag beantwortet werden. Bisher konnte Olympia Bocholt erst zwei Siege einfahren. Nun geht es zum Mitabstiegskonkurrenten BW Bienen. "Da gewinnen wir mit 2:1", hofft Schmeink, denn der freie Fall soll definitiv vermieden werden. Schließlich sind erneute Querelen nicht ausgeschlossen.