Die derzeitigen Einschaltquoten und das weiterhin große Interesse an Dauerkarten würden einer solchen Vermutung aus Sicht von Borussia Dortmund widersprechen, sagte der 61-Jährige beim „FAZ“-Kongress „Zwischen den Zeilen“ am Freitag in Frankfurt. Darum hofft er auch, dass der BVB in der nächsten Bundesliga-Saison wieder mit Zuschauern planen kann.
Bei jedem Heimspiel ohne Zuschauer verliere der BVB rund vier Millionen Euro. „Wenn man halbwegs den Lieferzusagen glauben kann und wenn man die Hoffnung hat, dass wir das managementmäßig hinbekommen, dann wäre es krank, nicht mit Zuschauern für die nächste Saison zu planen“, sagte Watzke.
Gegen den Eindruck, der Fußball sei nicht so demütig, wie er das von sich behaupte, wehrte sich der Fußball-Funktionär. „Das ist Unfug. Der Fußball ist ein Abbild der Gesellschaft, nicht besser und nicht schlechter“, sagte er. Die Wiederaufnahme des Bundesligabetriebes verglich Watzke mit „Millionen anderer Menschen, die auch ihren Beruf ausübten.“
Auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hob die Bedeutung des Profi-Fußballs in einem Interview in der „FAZ“ hervor. „Der Profifußball hat offenkundig eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft. Der Lockdown hat den Menschen vorübergehend viele Freizeitmöglichkeiten genommen. Es war für Fans wichtig, den Profifußball wenigstens noch im Wohnzimmer zu haben“, sagte Schäuble. Dies sei für die vielen hunderttausenden Amateursportler zwar kein Trost. „Umso mehr hoffe ich, dass sich die Lage spätestens mit einem breiten Impfangebot nachhaltig für alle Sportlerinnen und Sportler wieder normalisiert“, sagte der 78-Jährige. dpa