Auf den Tag genau seit einem Jahr läuft Stefan Krämers zweite Amtszeit beim KFC Uerdingen. Als der 53-Jährige am 10. März 2020 wieder Trainer bei den Krefeldern wurde, sollte er zur laufenden Saison den nächsten Anlauf Richtung Zweitklassigkeit nehmen. Zwölf Monate später ist die Situation eine andere. Der KFC bangt um seine Existenz. Immerhin: Vergangene Woche stellte sich der neue Investor Roman Gervorkyan der Mannschaft vor. Der Armenier möchte dem Verein weiterhin Drittligafußball ermöglichen und parallel auch die so oft beklagten, katastrophalen Trainingsbedingungen anpacken.
„Man merkt, dass die positiven Nachrichten der vergangenen Tage gut für die Moral waren“, sagte Stefan Krämer im Vorfeld des Nachholspiels gegen den FC Hansa Rostock (0:1). Nach einer abgesehen von der turbulenten Schlussphase ereignisarmen Partie gegen den neuen Tabellenzweiten der 3. Liga war Krämers Laune im Keller. Besonders bitter: Innerhalb von nur vier Tagen vergab sein Team gleich zweimal vom Elfmeterpunkt. „Das war natürlich ärgerlich. Es ist nicht so, dass uns das Glück hinterherläuft. Aber wir werden uns jetzt auch nicht auf die Couch setzen und anfangen zu heulen“, sagte der Trainer am Mikrofon von Magenta Sport.
Krämer zeigt Fairness und denkt an die Konkurrenz
Krämer hat nach Niederlagen wie diesen in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass er seine Spieler schnell wieder in die Spur bringen kann. Die aktuelle Mission wird wohl zur schwierigsten seiner langen Trainerkarriere. Seinen Sportsgeist hatte der 53-Jährige unlängst gezeigt, als er sich wünschte, die Saison unbedingt zu Ende führen zu wollen, um das Tabellenbild der 3. Liga nicht zu entzerren.
Durch das Geld von Gevorkyan könnte die 3. Liga auch künftig zu bewerkstelligen sein. Dafür müssen die tief im Abstiegskampf steckenden Krefelder aber möglichst schnell auch wieder Punkte einfahren. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich schon am Freitagabend. Dann ist der Tabellenletzte aus Lübeck zu Gast im Stadion am Lotter Kreuz.