Rot-Weiss Essen ist aus dem DFB-Pokal ausgeschieden und konzentriert sich ab sofort nur noch auf die Regionalliga West und das selbsternannte große Aufstiegsziel.
Für Linksverteidiger Felix Herzenbruch dürfte das Pokal-Aus doppelt bitter sein. Denn der 28-Jährige war im DFB-Pokal eine Konstante, ein gesetzter Stammspieler. Nur zwei Minuten verpasste er - gegen Düsseldorf wurde Herzenbruch in der 88. Minute ausgewechselt - in den vier Runden bis zum Viertelfinale. Insgesamt waren es 378 Minuten Spielzeit für Herzenbruch im diesjährigen DFB-Pokal-Wettbewerb. In der Liga kommt "Herze" derweil nur auf sieben Einsätze mit insgesamt 426 Arbeitsminuten.
Herzenbruch scherzt: "Ich kann mich jetzt wohl zurücklehnen und auf das Sofa legen"
Was heißt das Aus für Herzenbruch? RevierSport fragte den eisenharten Verteidiger mit einem Augenzwinkern, ob seine Mission für diese Saison mit dem Ausscheiden erledigt sei? Herzenbruchs trockene Antwort: "Eigentlich schon. Ich kann mich jetzt wohl zurücklehnen und auf das Sofa legen. Mal im Ernst: Jeder wird in dieser Mannschaft gebraucht, keiner weiß, wann der Trainer, das Team dich braucht. Ich bin immer bereit. Der Trainer weiß genau, was er an mir hat", sagt Herzenbruch.
Er erklärt weiter: "Dass ich im Pokal einen anderen Status genossen habe, kommt daher, weil wir einfach anders gespielt haben. Die Defensive wurde stabilisiert, es wurde mehr auf den Kampf und die Leidenschaft statt das spielerische Element gesetzt. Und da hat der Trainer dann auf meine Stärken gesetzt. Aber klar ist doch auch, dass ich Fußballer bin und auch in der Liga spielen will. Ich bin mir sicher, dass ich noch in dieser Saison gebraucht werde."
Herzenbruch: "Am Ende der Saison wollen wir auch wieder feiern."
Das Pokal-Aus haben die Essener endgültig zu den Akten gelegt und fokussieren sich nur noch auf die Regionalliga West. Herzenbruch verriet, dass man sich am Tag danach noch etwas geärgert, sich dann aber auch wieder auf das große Ziel Aufstieg eingeschworen habe. "Wir haben eine Riesen-Pokalsaison erlebt. Die Tore, die Feiern danach, das alles erlebt man vielleicht nur ein Mal in der Karriere. Es überwiegt die Freude und der Stolz. Am Ende der Saison wollen wir auch wieder feiern", betont "Herze".
Mit dem Fortuna-Köln-Spiel startet für RWE ein Hammer-März-Programm. Die nächsten Gegner nach Köln sind: Münster (A), Borussia Dortmund II (H), Borussia Mönchengladbach II (H), Rot Weiss Ahlen (A) und Rot-Weiß Oberhausen (A).
Lehramtsstudent Herzenbruch freut sich auf diese Knallerspiele. Er sagt: "Der Trainer wird sicherlich nicht sechsmal die selbe Elf aufs Feld schicken. Da komme auch ich wieder ins Spiel."
Und Christian Neidhart macht seinem eisenharten, kampfstarken Abwehrspieler auch Hoffnungen auf mehr Ligaminuten in Zukunft. "Wir wissen, was wir an 'Herze' haben. Er ist immer da, wenn wir ihn brauchen. Es ist doch schön, wenn man solch einen Mann im Kader hat, der immer Druck macht. Er war und ist ein ganz wichtiger Spieler für uns", betont der RWE-Trainer.
Noch einmal kurz zum Thema DFB-Pokal. Auf die Frage, ob Herzenbruch die Auslosung des Halbfinals mit etwas komischen Gefühlen verfolgen wird, antwortet der Essener Profi: "Nein, wahrscheinlich werde ich das gar nicht mitbekommen. Ich habe auch drei unserer vier Runden nicht mitbekommen und den Gegner erst aus unserer internen WhatsApp-Gruppe erfahren." Felix Herzenbruch und Rot-Weiss Essen konzentrieren sich ab sofort nur noch auf die Regionalliga West!