Zumindest in der zweiten Hälfte war 2020 für den MSV Duisburg ein Jahr zum Vergessen. Auch das neue Jahr begann nicht gut. Durch den Punktgewinn des 1. FC Magdeburg am Samstag gingen die Zebras als Schlusslicht der 3. Liga in die Partie beim FC Ingolstadt. All das sollte in den Köpfen der Mannschaft keine Rolle spielen. Die Duisburger machten einen optimistischen Eindruck. Sportdirektor Ivo Grlic sagte vor dem Spiel, vieles besser machen zu wollen als in der Vergangenheit. Nach dem frühen Führungstreffer durch Ahmet Engin sah es tatsächlich so aus, als könnten die Zebras den Ingolstädtern ernsthaft gefährlich werden. Immerhin hätte man mit einem Sieg die direkten Abstiegsränge verlassen können.
Wirklich viel Selbstvertrauen für ein präsentes Auftreten brachte das Tor allerdings nicht. Die Abwehr verfiel in alte Muster. Wie konnte es sein, dass die Meidericher das Heft sofort wieder aus der Hand gaben? „Die Frage habe ich der Mannschaft zur Halbzeit in der Kabine auch gestellt. Ich kann es nicht verstehen. Wir gehen in Führung und sind dann total passiv“, analysierte Gino Lettieri im Nachgang der 1:2-Niederlage am Mikrofon von Magenta Sport. Der 54-Jährige war sich sicher: Hätte seine Mannschaft die Aggressivität aus der zweiten Halbzeit über die gesamten 90 Minuten an den Tag gelegt, „dann wären wir als Sieger vom Platz gegangen“.
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Lettieri fordert mehr Zielstrebigkeit
Das Aufbäumen kam am Ende zu spät. Zwar brachte Lettieri mit Arnold Budimbu, Leroy-Jacques Mickels und Julian Hettwer noch drei frische Offensivkräfte. Torchancen kreierten sich die Zebras aber kaum noch. „Wir hätten viel schneller, enger und zielstrebiger arbeiten müssen“, monierte Lettieri. Moritz Stoppelkamp war nach der abgebrochenen Trainingseinheit vom Freitag noch nicht ganz bei 100 Prozent. Dennoch stand der Kapitän bis zum Schlusspfiff auf dem Platz. „Ein halber Stoppelkamp ist für uns immer noch so viel wert, wie für manche ein ganzer Spieler“, erklärte Lettieri.
Am kommenden Wochenende trifft der MSV Duisburg in der Schauinsland-Reisen-Arena auf den SV Meppen. Gegen die Emsländer mussten die Zebras in der Vorsaison zwei Niederlagen einstecken. Diesmal zählt nur ein Sieg, um den Start ins Jahr 2021 nicht komplett zu vergeigen.