Es war eine turbulente Woche beim FC Schalke 04. Kaderplaner Michael Reschke musste gehen, der Vertrag von Vedad Ibisevic wird zum Jahresende aufgelöst. Zudem trainieren Amine Harit und Nabil Bentaleb seit dem vergangenen Mittwoch nur noch individuell.
Steffen Freund, der zwischen 1991 und 1993 selbst auf Schalke spielte, äußerte sich dazu in der Fußballtalkshow Doppelpass auf "Sport1" und sorgte für einen Zwischenfall, worauf sich Schalke genötigt sah, schnell via Twitter zu reagieren.
Was war passiert? Freund hat die Disziplinlosigkeiten der Schalker Harit und Bentaleb mit deren Herkunft begründet. Bentaleb kennt Freund aus gemeinsamen Zeiten bei dem Premier-League-Klub Tottenham Hotspur. Dort war Freund bis 2015 Co-Trainer und coachte den 26-jährigen Bentaleb. Dieser habe "unglaublich viel Talent" und sei damals "einer der besten Spieler gewesen", sagte Freund, der anschließend auf die Herkunft des Mittelfeldspielers einging. Bentaleb ist im französischen Lille geboren und spielt aufgrund seiner Wurzeln für die algerische Nationalmannschaft.
"Wenn sie einen Kaderplaner haben, muss man wissen, dass schnell eine Aggressivität und Disziplinlosigkeit kommt, wenn er nicht derjenige ist, der gesetzt ist", so Freund und fügte mit Blick auf Schalke 04 an: "Jeder Spieler muss bereit sein, sein Herz auszuschütten für den Verein und dann bin ich auch bei Harit - auch er kann das natürlich nicht mit diesen Wurzeln. Also haben sie falsche Spieler gekauft, nicht von der individuellen Klasse her."
Freund entschuldigt sich - Schalke reagiert
Freund entschuldigte sich später in der Sendung für diese Sätze. Der 50-Jährige habe die Aussagen keinesfalls rassistisch gemeint, sondern vielmehr ausdrücken wollen, dass die Herkunft eine Rolle bei dem Aufwachsen und der Mentalität eines Menschen spiele. Auch auf Twitter entschuldigte sich Freund am Nachmittag noch einmal.
Schalke 04 reagierte übrigens schnell und distanzierte sich via Twitter umgehend von der Behauptung. "Die Denkpause für Harit und Bentaleb hat nichts mit deren Wurzeln zu tun! Sowas hat für uns grundsätzlich nichts mit der Herkunft zu tun", schrieb der Klub am Sonntagmittag.