Bundesliga

„Tsubasa“ Embolo lässt Gladbach träumen - doch erst kommt Schalke

Breel Embolo war auf die Sprüche in der Kabine bestens vorbereitet. „Die Jungs werden sagen, dass der Treffer typisch für mich ist: Den schwierigsten Ball habe ich reingemacht, die einfacheren nicht“, sagte der Stürmer von Borussia Mönchengladbach nach seinem Kunstschuss bei der 4:0-Gala gegen Schachtjor Donezk, die für eitel Sonnenschein am Niederrhein sorgte.

Die Neckereien hatte sich Embolo indes redlich verdient. Auch dank seines Fallrückziehers zum 3:0-Halbzeitstand darf die Borussia mehr denn je vom Achtelfinale der Champions League träumen, entsprechend ausgelassen war die Stimmung. Besonders dem Schweizer flogen nach schwierigen Wochen mit vergebenen Chancen und rassistischen Anfeindungen die Sympathien zu.

Comic-Fan Marcus Thuram verglich seinen artistisch in der Luft liegenden Sturmkollegen auf Instagram gar mit „Captain Tsubasa“, dem japanischen Zeichentrick-Fußballstar. Stadionsprecher Torsten Knippertz vermutete, Embolo müsse sich nun mit Valentino Lazaro um „das Tor des Jahres streiten“. Auch Xherdan Shaqiri und sogar der Schweizer NBA-Star Clint Capela meldeten sich bei Embolo.

Doch der wollte viel lieber über die Königsklasse reden. Der Sieg gegen Donezk sei „das Wichtigste“, sagte der in der Bundesliga noch torlose Embolo und blickte auf die kommenden Aufgaben gegen Inter Mailand und Real Madrid: „Uns stehen nun noch zwei Spiele bevor.“

Im Idealfall reicht schon ein Remis am Dienstag gegen Inter, um erstmals die K.o.-Runde zu erreichen. Doch der noch fehlende Punkt muss erst einmal geholt werden. „Es ist noch nichts entschieden. Wir haben uns mit acht Punkten eine gute Ausgangsposition geschaffen. Aber wir wissen, was noch auf uns zukommt“, sagte Trainer Marco Rose.

Das bislang Erreichte kann sich dennoch sehen lassen. In der schwierigen Gruppe B hat Gladbach den dritten Platz und damit das Überwintern im Europapokal bereits sicher. Zudem hat die Borussia schon jetzt mehr Punkte geholt als 2015/2016 und 2016/2017, als es zu je fünf Zählern reichte. „Wir spielen bisher eine beeindruckende Serie“, sagte Sportdirektor Max Eberl.

Bestätigt fühlen durfte sich derweil auch Rose. Nach der jüngsten Kritik an Embolo hatte der Gladbach-Coach schon vor dem Donezk-Spiel darauf hingewiesen, dass es manchmal „im Fußball schnell“ geht. Embolo sei „sehr wichtig für uns und wird uns noch Freude bereiten“, sagte Rose - und behielt Recht.

Noch mehr Freude könnte Embolo seinem Trainer schon am Samstag bereiten, wenn es gegen seinen Ex-Klub Schalke geht. Zumal Gladbach noch eine Rechnung offen hat - im Januar verlor die Borussia in Gelsenkirchen 0:2, es war Schalkes bis heute letzter Bundesliga-Sieg. Auch Embolo forderte daher: „Wir müssen jetzt schnell regenerieren - und uns dann auf die Partie gegen Schalke konzentrieren.“ sid