In seiner Jugend war Giovanni Reyna hin- und hergerissen. Fußball oder Basketball? Diese Frage stellte sich der US-Amerikaner immer wieder. Talent brachte er für beide Sportarten mit. Im Alter von zwölf Jahren entschied sich Reyna für den Fußball - und machte damit nicht nur seinen Vater Claudio glücklich.
Der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft wurde 2002 als erster US-Spieler in das Allstar-Team einer Fußball-Weltmeisterschaft gewählt. Er hat seinem Sohn große Fußstapfen hinterlassen, doch der 18-Jährige ist längst dabei, zu einer ganz eigenen Marke zu werden.
Giovanni Reyna passt perfekt in die Ansammlung der Hochbegabten bei Borussia Dortmund. „Der Verein bietet alles, was sich ein junger Spieler wünscht. Das ist der Grund, warum ich hier bin“, sagte Reyna. Und es ist auch der Grund, warum er noch lange beim BVB sein wird. Das Top-Talent verlängerte seinen Vertrag kürzlich vorzeitig bis 2025.
Damit ist den Dortmundern ein echter Coup geglückt, der in ein paar Jahren sehr viele Millionen wert sein könnte. Denn wenn Reyna in seiner Entwicklung weiter in dem Tempo der vergangenen Monate voranschreitet, werden ihn die europäischen Spitzenklubs jagen.
„Er wird definitiv ein wichtiger Bestandteil der sportlichen Zukunft von Borussia Dortmund sein“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. „Ich freue mich persönlich sehr, dass er sich aus voller Überzeugung dazu entschieden hat, so langfristig beim BVB zu verlängern.“
Der offensive Mittelfeldspieler war im Sommer 2019 aus der Akademie des New York City FC nach Dortmund gekommen. Gegen den SC Freiburg stieg Reyna Anfang Oktober beim 4:0 zum ersten 17-Jährigen seit Datenerfassung auf, der in einem Bundesliga-Spiel drei Torvorlagen gegeben hat. Einen Tag vor seinem 18. Geburtstag debütierte er in der Nationalmannschaft der USA, vier Tage später erzielte er gegen Panama sein erstes Länderspieltor.
Trainer Lucien Favre bescheinigt ihm angesichts des rasanten Aufstiegs „sehr großes Potenzial“. Reynas Bewegungen seien „gut“, er sei „torgefährlich“. Reyna könne das Spiel „gut lesen“ und „gut verteidigen“. Favres Fazit: „Er wird enorm wichtig in den nächsten fünf Jahren.“
An seiner körperlichen Robustheit kann der Teenager aber noch ein wenig arbeiten, auch mangelt es logischerweise noch an Erfahrung in wichtigen Spielen. „Ich will immer noch lernen“, sagte er selbst. Er sei aber bereit, „eine größere Rolle einzunehmen“.
Wie groß diese Rolle werden wird, werden die nächsten Monate und Jahre zeigen. Dabei träumt er von Trophäen. „Der BVB ist ein großer Klub, der um Titel mitspielen kann und in allen wichtigen Wettbewerben vertreten ist“, sagte Reyna. sid