Man kann nicht davon sprechen, dass es nicht die Woche der Regionalliga West war. Während aufgrund der gestiegenen Corona-Zahlen der komplette Amateurfußball im November bundesweit ruht, gab es für die Regionalliga West gleich zwei gute Nachrichten. Nicht nur, dass die [article=503559]NRW-Regierung ein Hilfspaket über 15 Millionen Euro[/article] bewilligt hat, um den Teams in der Corona-Krise zu helfen, [article=503784]am Montag wurde auch beschlossen, dass die Regionalliga weiterspielen darf[/article] - denn auf einmal wird die dem Profilager zugeordnet.
Während die Verantwortlichen aufatmen, denn sie hatten sich mehrheitlich für eine Fortsetzung des Spielbetriebs ausgesprochen, wachsen auf der anderen Seite die Fragen und die Kritik. Vermutlich nicht aufgrund der Tatsache, dass der Ball weiter rollen darf. Denn die Zahl derer, die Sport im Freien nicht als Pandemie-Treiber sieht, ist sehr groß.
Dafür gibt es andere Fragen: Warum wird die Liga jetzt dem Profibereich zugeordnet? Warum darf in Liga vier ohne regelmäßige Corona-Tests gespielt werden, weiter unten aber nicht? Es geht doch in erster Linie um die Gesundheit der Menschen. Und die sollte bei jedem Geisterspiel bundesweit gleich in Gefahr sein - oder eben auch nicht.
Fakt ist: Zum ersten Mal wird die Regionalliga West behandelt wie eine Profiliga - denn auf dem Papier ist die vierte Klasse eine Amateurliga. Was den Verantwortlichen auch gerne mitgeteilt wurde, zum Beispiel beim ersten Lockdown im März 2020. Jetzt die Wende. [article=503820]In der offiziellen Mitteilung vom Westdeutschen Fußballverband heißt es[/article]: "Nach Rücksprache des Westdeutschen Fußballverbundes (WDFV) als Träger des Regionalligaspielbetriebes in Nordrhein-Westfalen mit der NRW-Landesregierung wurde nunmehr festgelegt, dass die Herren-Regionalliga West als Spielklasse mit professionellen Strukturen anzusehen ist und nicht in den Amateurbereich fällt."
Nur eine Hälfte der Regionalliga West hält der Betrachtung einer Profiliga stand
Was stimmt, aber nicht erst seit dieser Saison. Woran sich die Verantwortlichen auch in Zukunft erinnern müssen.
Was aber die Wahrheit auch nur zu Teilen trifft. Klar, bei Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, Alemannia Aachen oder den Zweitvertretungen wird unter Profibedingungen trainiert.
Doch es gibt auch die Klubs, die mit ihren Rahmenbedingungen tatsächlich eher dem Amateurlager zuzuordnen sind. Und wer weiß, vielleicht gab es an diesem Tag eine Entscheidung, die nicht nur den Spielbetrieb in der Corona-Krise gesichert hat. Denn mit dem Ja zu den professionellen Strukturen müsste eigentlich auch irgendwann der zweite Schritt folgen. Eine Regionalliga-Reform, an deren Ende in der vierten Liga tatsächlich ganzheitlich professionelle Strukturen vorherrschen und nicht nur in der oberen Tabellenhälfte. Ansatzpunkte gibt es viele: Die Aufstiegsregel oder
die Lizenzierung sind nur zwei von denen...