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Kabinen dicht in Essen: Klartext vom ETB und dem FC Kray

Foto: Michael Gohl
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Durch einen 1:0-Heimsieg im Derby gegen den FC Kray in der Oberliga Niederrhein konnte der ETB Schwarz-Weiß Essen die dritte Englische Woche erfolgreich abrunden. Doch für die jeweiligen Verantwortlichen beider Vereine wurde das Derby schnell zum Nebenschauplatz.

Die Stadt Essen hat im Zuge der wachsenden Corona-Infektionen neue Maßnahmen beschlossen, die auch den Essener Sportbetrieb betreffen. Diese gelten ab Montag, dem 26.10. Unter anderem hat die Stadt entschieden, dass Kabinen gesperrt werden sollen und kontaktintensive Übungen zu vermeiden sind.

Für ETB-Geschäftsführer Dominik Lortz sind die neuen Vorgaben nur schwer nachzuvollziehen: „Wir haben alle im Verein informiert, dass in dieser Woche die Kabinen gesperrt sind und diese nicht genutzt werden dürfen. Das ist jedoch schwer zu gewährleisten, weil gerade im Leistungsbereich der U17 und U19 sowie Oberliga viele Spieler aus den umliegenden Städten angereist kommen.“

Dabei spricht er aus Erfahrung, denn die neue Kabinen-Regelung wurde bereits am vergangenen Wochenende getestet: „In der F- und E-Jugend haben wir das ganze bereits getestet. Eine nicht nutzbare Kabine fällt da nicht so schwer ins Gewicht. Dort können die Spieler schnell abreisen, wenn ihre Eltern mit vor Ort sind. Aber mit den anderen Mannschaften spielen wir im Jugendbereich in der Niederrheinliga. Da kann man die Taktik doch nicht auf dem Spielfeld besprechen. Das ist unmöglich.“

Auch das kontaktintensive Übungen vermieden werden sollen, sieht Lortz für den Spielbetrieb kritisch: „Abschlussspiele entfallen meistens dadurch. In der Vorbereitung wäre das noch zu kompensieren. Aber auf lange Sicht ist das nicht umsetzbar. Aus meiner Sicht muss man dann überlegen, ob man überhaupt noch weiter Fußball spielen sollte.“

Er sieht in den neuen Regelungen sogar eine Gefahr für die Gesundheit der Spieler: „Durch das Schließen der Kabinen wird die Erkältungswelle erhöht. Auch in der Oberliga können die Spieler doch nicht auswärts eine Stunde anreisen und nirgendwo duschen. Ich habe dem Kreisfußballausschuss geschrieben, dass ich das für einen schwerwiegenden Fehler der Stadt Essen halte. Daher werde ich versuchen, bei der Stadt einen Sonderantrag für die Niederrheinliga und die Oberliga zu stellen.“

Auch Mario Salogga, Sportlicher Leiter beim FC Kray, findet deutliche Worte zu den neuen Maßnahmen: „Der Spielbetrieb ist jetzt nicht weiter fortsetzbar. Wir haben Spieler in der ersten Mannschaft, die weite Strecken auf sich nehmen. Wie soll man dies bei den jetzigen Temperaturen gewährleisten, wenn die Spieler geschwitzt und nass vom Regen sind. Das ist unverantwortlich und es kann so nicht weitergehen.“

Salogga sieht zudem massive Einschränkungen im Trainingsbetrieb: „Wir werden sehr stark eingegrenzt. Als nächstes spielen wir in Kleve im Niederrheinpokal. Wie sollen wir uns darauf vorbereiten, wenn kein richtiger Kontaktsport erlaubt ist?“

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