Rot-Weiss Essen hat für Regionalliga-Verhältnisse einen hervorragenden Kader beisammen. Da sind sich alle einig: Die Verantwortlichen und auch die Konkurrenten, die RWE in einer [article=494266]RevierSport-Trainer-Umfrage[/article] als klaren Titelkandidaten nennen.
Mit welchem Kader RWE die Saison bestreiten wird, steht noch nicht fest. "Das Transferfenster hat noch knapp zwei Monate geöffnet. Da ist es grundsätzlich möglich, dass es noch Veränderungen im Kader geben wird. Aber jetzt sind wir sehr zufrieden mit der Mannschaft", [article=494194]sagte RWE-Sportchef Jörn Nowak noch vor wenigen Tagen[/article].
Was mögliche Abgänge angeht, da fällt im Umfeld immer wieder der Name von Amara Condé. Der 23-Jährige war [article=488158]schon vor Wochen heiß umworben[/article]. Mehrere Zweitligisten waren nach Informationen dieser Redaktion an Essens Spielmacher dran. Zuletzt soll auch Dynamo Dresden Interesse signalisiert haben, Viktoria Köln soll Condé angeboten worden sein.
"Ich kann das kurzfassen: Amara besitzt bei uns einen gültigen Vertrag. Wir haben in der Vergangenheit für ihn weder eine Anfrage noch ein Angebot erhalten", betont Nowak.
Condé will kein Treuebekenntnis ablegen
Der Spieler selbst wirkt in den Tagen in Herzlake etwas nachdenklich. Im RevierSport-Gespräch widerspricht Condé: "Ich freue mich, dass ich einfach wieder Fußball spielen kann. Es waren vier, fünf Monate ohne Fußball. Die Zeit war schlimm. Ich bin völlig frei im Kopf. Das muss ich auch für mein Spiel sein", erklärt er.
Trotzdem: Ein Treuebekenntnis für Rot-Weiss Essen will der Deutsch-Guineer nicht abgeben. "Meine Zukunft soll niemals zwischen der Mannschaft und mir stehen. Das haben wir intern auch klargestellt. Und so denke ich auch. Ich fühle mich sehr wohl in Essen", sagt er und fügt hinzu: "Aber das Transferfenster ist noch lange offen. Sollte etwas Interessantes ins Haus flattern, dann muss ich mir Gedanken machen. Aber das gilt auch für Rot-Weiss Essen. Denn ich habe einen Vertrag bis Sommer 2021 und da hätte RWE bei einem eventuellen Wechsel natürlich auch noch ein Wort mitzureden."
Condé: "In jeder Trainingseinheit ist brutale Qualität drin. Das ist echt der Wahnsinn."
Aktuell - Stand 14. August 2020 - gibt es keine Angebote für Condé. Jedoch sagt er: "Interessenten gibt es immer." Doch Condé erklärt im RS-Gespräch auch, dass er Rot-Weiss Essen nicht für jeden x-beliebigen höherklassigen Verein verlassen würde. "RWE hat mir die Chance gegeben, hier zu spielen. Das weiß ich zu schätzen. Ich weiß auch, welches Vertrauen man in mich setzt. Sollte ich ein Angebot erhalten, muss ich wohl überlegen, was ich tue", betont der gebürtige Freiberger.
Fakt sei, dass Condés Fokus aktuell nur auf Rot-Weiss Essen liegt. Er fühle sich im Verein und in der Mannschaft pudelwohl - auch nach dem Abgang von Christian Titz, der sein großer Fürsprecher war. Beim Ex-Trainer bestritt Condé alle Spiele - war unverzichtbar. "Ich habe mich bei Christian Titz sehr gut gefühlt. Es war eine relativ kurze Zeit, aber wir waren trotzdem erfolgreich. Jetzt haben wir einen neuen Trainer, der auch seine Ideen hat. Damit habe ich überhaupt kein Problem - im Gegenteil: Christian Neidharts Philosophie gefällt mir. Wir verfolgen alle gemeinsam ein großes Ziel."
Dass er vielleicht gar nicht wechseln muss, um eine Liga höher zu spielen, das ist auch Condé bewusst. Vom aktuellen Kader ist er sehr angetan. "Wir haben eine richtig starke Mannschaft. In jeder Trainingseinheit ist brutale Qualität drin. Das ist echt der Wahnsinn", sagt er.
Condé muss und will effizienter werden
Stichwort Training: Auch Condé muss sich noch verbessern. "Wenn Amara an seiner Effizienz arbeitet, dann wird er ein noch wichtigerer Spieler für uns sein", sagt Nowak.
Ja, zwei Tore und drei Vorlagen, wie in der abgelaufenen Saison, sind keine gute Bilanz. "Ich weiß auch, dass ich torgefährlicher werden muss. Daran arbeite ich auch. Manchmal muss man Egoist sein und einfach schießen - auch im Sinne der Mannschaft. Das werde ich in Zukunft versuchen. Das habe ich mir selbst versprochen."
Am Dienstag steht das erste Pflichtspiel an. RWE trifft im Pokal in Velbert auf den TVD. Ob Condé zur Startelf gehören wird, ist noch nicht sicher. Kaum ein Spieler kann sich aktuell sicher sein. "Der breite Kader wird für uns sehr hilfreich sein. Das wird uns alle pushen und jeder könnte noch ein paar Prozent drauflegen. Denn jeder will schließlich spielen. Es gibt aber nur elf Startplätze. Für den Trainer wird die Auswahl mit Sicherheit schwierig. Das wird spannend", sagt er und fügt hinzu: "Am Ende des Tages zählt nur der Erfolg für Rot-Weiss Essen." Das werden die Fans gerne hören.
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