Ex-Schalke-Spieler Hans Sarpei hat gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und in den sozialen Medien seinen ehemaligen Arbeitgeber für den Umgang mit S04-Angreifer Rabbi Matondo kritisiert. Der 19-jährige Matondo hatte beim Privattraining in Cardiff ein BVB-Trikot seines Freundes Jadon Sancho getragen. Für dieses naive Verhalten wurde der Waliser vom Verein sanktioniert: Matondo soll eine Geldstrafe in fünfstelliger Höhe an eine soziale Einrichtung spenden und in dieser dann auch mitarbeiten.
Strafe für Sarpei “unbegreiflich“
Diese Strafe sorgt bei Hans Sarpei für Unverständnis: „Wenn der Trikottausch eines 19-Jährigen, der erst eine Saison in Deutschland spielt und nicht mit der Rivalität im Pott aufgewachsen ist, schwerer sanktioniert wird, als das Thema Rassismus, ist das für mich unbegreiflich.“ Zur Erinnerung: Der kürzlich zurückgetretene Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies wurde im vergangenen Jahr nach vermeintlich rassistischen Aussagen glimpflich behandelt und setzte nur auf Druck der Öffentlichkeit freiwillig für drei Monate als S04-Aufsichtsrat aus. Sarpei sagte auf Instagram weiter: „Natürlich hat Rabbi einen Fehler gemacht, indem er das BVB-Trikot eines Freundes übergestreift hat. Aber er hat sich entschuldigt. Damit sollte gut sein. So wird auf Kosten des Spielers ein Exempel statuiert, statt sich schützend vor ihm zu stellen.“
2011 Pokalsieger mit Schalke
Der 44-jährige Ghanaer spielte von 2010 bis 2012 beim FC Schalke 04, absolvierte in diesem Zeitraum aber nur 17 Pflichtspiele. In den entscheidenden Spielen der Saison 2010/11 stand Sarpei allerdings in der Startelf. In der Champions League absolvierte der Linksverteidiger fünf Spiele und beim DFB-Pokalsieg im Jahr 2011 stand er beim Halbfinale gegen Bayern München und im Finale gegen den MSV Duisburg in der Startelf. Für die Knappen war es der letzte Titelgewinn in diesem Wettbewerb.