Der MSV Duisburg hat nur einen Sieg aus den vergangenen fünf Spielen geholt. Die Meidericher mussten in der Tabelle Eintracht Braunschweig und die Würzburger Kickers sowie den FC Bayern II vorbeilassen. Um am Ende doch einen Aufstiegsplatz zu belegen, dürften den Zebras nur drei Siege aus den Spielen gegen Halle, Bayern II und Unterhaching helfen. Ähnlich sieht das auch MSV-Legende Joachim Hopp (53).
Der 53-jährige gebürtige Duisburger spielte einst acht Jahre zwischen 1990 und 1998 für den MSV. In der 1. Bundesliga bestritt Hopp 83 Spiele (vier Tore). Später stand er als Profi noch bei Rot-Weiß Oberhausen und dem KFC Uerdingen unter Vertrag. Insgesamt kam er noch auf 77 Einsätze in der 2. und 35 Begegnungen in der Regionalliga.
Aktuell ist Hopp, der in den letzten Jahren als Amateur-Trainer beim 1. FC Wülfrath und den Sportfreunden Hamborn arbeitete, MSV-Beobachter und -Fan des Klubs.
Joachim Hopp, warum schwächelt der MSV in dieser entscheidenen Phase? Für mich ist das recht einfach zu beantworten: Diese junge und auch unerfahrene Mannschaft wurde bis zur Corona-Pause von den Fans getragen. Sowohl bei den Heim- als Auswärtsspielen haben die Anhänger die Jungs extremst gepusht. Jetzt fehlen die Fans. Jetzt sind andere Qualitäten gefragt. Vor allem die individuellen. Und wenn dann beispielsweise Moritz Stoppelkamp ausfällt oder nicht funktioniert, dann wird es eng. Ich hoffe trotzdem noch, dass die Mannschaft die Kurve bekommt und es schafft.
Was muss jetzt passieren? Es muss ein Ruck durch die Mannschaft gehen. Es darf jetzt keine Ausreden geben. Jeder weiß, was die Stunde geschlagen hat. Es sind noch drei Partien zu absolvieren. Alle drei Spiele müssen gewonnen werden - ohne Wenn und Aber.
Sollte der MSV am Ende nicht aufsteigen: Inwieweit würde es den Verein zurückwerfen? Wir sehen doch, dass es allen Vereinen durch Corona nicht gut geht. Vor allem hier im Ruhrgebiet. Das sieht man ja an Schalke, Oberhausen oder auch Essen. Diese Klubs leben ja auch von ihren Fans. die 2. Bundesliga ist natürlich attraktiver - und das nicht nur sportlich. Vor allem ist auch die finanzielle Seite durch das TV-Geld lukrativ. Auf Dauer braucht der MSV die Kohle. Ich bin Optimist und hoffe, wie gesagt, dass am Ende ganz Duisburg jubeln wird. Die Stadt sehnt sich nach der 2. Bundesliga.