Rot-Weiss Essens Vorstand Marcus Uhlig hatte sich vor der Video-Konferenz mit den Liga-Konkurrenten und der Verbandsspitze "klare Leitplanken" für die neue Saison gewünscht. Diese Antworten bekamen RWE und Co. nicht in aller Deutlichkeit und wie gewünscht zu hören, aber immerhin: [article=488393]der Verband hat scheinbar ein Konzept und einige Szenarien in der Schublade.[/article]
Doch bevor die Konferenz überhaupt richtig begann, zeigten sich die Verbandsvertreter des WDFV von ihrer schlechten Seite. Besser gesagt: Sie erlaubten sich einen sehr unrühmlichen Lapsus - gegenüber Rot-Weiss Essen.
Wie RevierSport erfuhr, wähnten sich die Verbandsvertreter etwa zehn Minuten vor dem Start - 15 Uhr - in Sicherheit und dachten, dass sie noch "allein unter sich" sind. Zu dumm nur: dass einige Vertreter bereits zugeschaltet waren. Was war passiert? Diverse Verbandsvertreter diskutierten heiß über die Bemühungen von Rot-Weiss Essen nach einer sportlichen Entscheidungsfindung. Der Inhalt der Diskussion: abfällig und despektierlich gegenüber RWE. Kurzum: WDFV-Mitglieder lästerten über Rot-Weiss Essen.
[article=488313]Noch am Mittwochmorgen[/article] hatte RWE-Boss Marcus Uhlig via RevierSport seine Erwartungen an die Konferenz kundgetan. Am Abend sprach er mit RS über das Ergebnis der Video-Konferenz und auch über die "Lästerei" des Verbandes gegen RWE.
Marcus Uhlig, Sie sind mit großen Erwartungen in die Konferenz gegangen. Wurden diese erfüllt oder sind Sie enttäuscht? Schwer zu sagen. Es zieht, zieht und zieht sich. Das ist frustrierend. Für eine seriöse Saisonplanung ist das alles andere als zuträglich. Auf der anderen Seite sind wir alle abhängig von der weiteren Corona-Entwicklung und den sich daraus ergebenden politischen Vorgaben. Immerhin ist klar, dass am 30. Juni eine Überarbeitung der aktuellen Corona-Schutzverordnung kommen wird. Und es besteht durchaus Hoffnung, dass dann weitere Lockerungen beschlossen werden. Wir werden zwei Tage später erneut mit allen Vereins- und Verbandsvertretern zusammenkommen und dann hoffentlich konkretere Planungsgrundlagen bekommen.
Nach RevierSport-Informationen soll es zu Beginn der Konferenz zu einer Panne gekommen sein... Das hat uns auch sehr überrascht. Wir hatten uns sehr früh in die Videokonferenz eingeloggt, zu einem Zeitpunkt, als sich die bereits anwesenden Verbandsvertreter offensichtlich unter sich wähnten. In diesem Rahmen hörten wir, wie dort doch reichlich ungebührlich über RWE und unsere - ich sage mal - Umtriebigkeiten der letzten Wochen gelästert wurde. Das war dann sicherlich für die Beteiligten ein unangenehmer Moment. Aber wir sollten das Ganze auch nicht größer machen als es war. Dass wir offensichtlich gerade keinen Beliebtheitspreis beim Verband bekommen, war und ist uns klar. Allerdings sollte man immer schön respektvoll miteinander umgehen.
Gab es Dinge in der Konferenz, die sie überrascht oder nicht zufrieden gestellt haben? Etwas überrascht hat uns schon, dass die Termine der Relegationsspiele quasi so nebenbei bekannt gegeben wurden. Dazu passt, dass wir ebenfalls heute erfahren haben, dass der Fußball-Ausschuss dem Präsidium des Verbandes empfehlen wird, unsere erneute [article=488310]Beschwerde gegen die Ablehnung[/article] unseres Antrages auf sportliche Entscheidungsfindung in der Liga abzuweisen. Damit haben wir natürlich rechnen müssen, nun ist es quasi endgültig. Im Anschluss an die Video-Konferenz habe ich Raimund Bertels vom SC Verl angerufen, ihm gratuliert und viel Erfolg für die Relegation gewünscht. Ich denke, so gehört sich das unter Sportsleuten. Wir als RWE haben alles versucht, unsere Interessen bestmöglich zu vertreten, haben den Kampf aber verloren. Das werden wir sportlich nehmen und ab sofort alles dafür tun, in der kommenden Saison einen neuen Anlauf zu nehmen.
20er-, 22er,- oder gar ein 24er Feld: welches würden Sie begrüßen? Bis zu 23 Heimspiele wären ja auch attraktiv... Wir freuen uns auf möglichst viele Heimspiele, von denen möglichst viele vor so vielen Zuschauern wie möglich ausgetragen werden können. Was nicht passieren sollte, ist eine Beschneidung des Spielplans. Aus unserer Sicht kann die Liga eine kompakte Saison vertragen. Dazu muss man sicherlich vieles neu organisieren und gleichzeitig kreativ und flexibel sein.
Wie finanziell stabil wird RWE in die neue Saison gehen? Wir wollen sportlich maximal ambitioniert in die neue Saison gehen. Der Juni und der Juli werden sehr arbeitsintensive Monate, um intensiv an unseren Einnahmebereichen zu arbeiten. Hier geht’s um kreative Konzepte für Dauerkarten, für Sponsoren, für Hospitality, für unsere Vermarktung insgesamt. Auch werden wir uns mit alternativen Erlösquellen beschäftigen und natürlich auch mit [article=487782]möglichen Fördertöpfen[/article] - ob und inwieweit diese für uns in Frage kommen. Dazu kann ich aber direkt versichern, dass das Thema "Ausgliederung/Investoren" wegen Corona keine neue Bewertung durch uns bekommt. Wir sind mit unserer aktuellen Aufstellung als eV (eingetragener Verein) zusammen mit unserer strategischen Partnerschaft mit Sascha Peljhan sehr zufrieden. Ich gehe davon aus, dass wir nach dem 30. Juni, wenn es hoffentlich zu weiteren Lockerungen kommt, wissen, unter welchen Bedingungen eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs möglich sein wird.
Was darf die Liga, dürfen die Fans von der Essener Mannschaft in der Serie 2020/2021 erwarten? Soll ich jetzt sagen, dass wir oben mitspielen wollen (lacht)? Wir wissen, dass wir uns in der kommenden Saison insbesondere an unseren Worten und Handlungen der letzten Wochen messen lassen müssen. Wir werden alles dafür tun, uns dafür bestmöglich aufzustellen.
Haben Sie mitbekommen, dass die SGS Essen heute ins DFB-Pokalfinale eingezogen ist? Heißt: Die SGS ist wohl die Nummer eins in Essen, oder? Natürlich haben wir das mitbekommen, wir haben die Daumen gedrückt. Glückwunsch an unsere Freunde von der SGS, das ist eine Riesensache. Die SGS war und ist aktuell hinsichtlich ihrer Erfolge in Liga und Pokal die Nummer eins in Essen. Trotzdem weiß jeder, dass RWE insgesamt eine wesentlich größere Bedeutung in der Stadt hat. Und es liegt einzig und allein an uns, das zukünftig auch sportlich klar zu untermauern.
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