Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) steht nach dem Abbruch der aktuellen Spielzeit vor einer weiteren Saison mit ungewissen Variablen. „Wir wollen am 26. Juni die neue Saison vorbereiten, auch wenn der Rahmenspielplan kaum zu halten sein wird“, sagte NOFV-Geschäftsführer Holger Fuchs der Deutschen Presse-Agentur. Zudem sei noch nicht einmal ein genauer Termin zu nennen, wann die neue Spielzeit überhaupt beginnen könnte.
Besonders die 3. Liga bereitet den Planern Kopfzerbrechen im Hinblick auf das nächste Spieljahr. Die Liga endet erst am 30. Juni „und wenn ich sehe, wer sich da unten tummelt, kann man es mit der Angst bekommen“, sagte Fuchs. Mit den bereits weit abgeschlagenen Kickern vom FC Carl Zeiss Jena und dem Halleschen FC belegen derzeit zwei Vereine aus dem NOFV die Abstiegsplätze. Gerade so über dem Strich befinden sich der FSV Zwickau, der 1. FC Magdeburg und der Chemnitzer FC, die ebenso in höchster Abstiegsgefahr schweben.
Angesichts des ebenfalls abgeschlagenen Tabellenvorletzten SGS Großaspach könnten insgesamt drei Nordost-Vereine die Regionalliga in der kommenden Saison auffüllen. Sollte der designierte Meister Lok Leipzig in den Aufstiegsspielen scheitern, würde die vierte Liga des Nordostens die nächste Spielzeit mit 23 Vereinen bestreiten, da es auch keine Absteiger gibt und aus den beiden Oberligen Tennis Borussia Berlin und der FSV Luckenwalde dazu stoßen.
Weiteres Ungemach droht Fuchs und Co. durch die Regionalverbände. Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen haben ihre Spielzeit bereits beendet, in Berlin will man am 20. Juni eine Entscheidung verkünden, auch in Sachsen-Anhalt steht die Entscheidung noch aus. Thüringen wird dagegen die Saison fortsetzen. „Das sind alles ganz eigenständige juristische Verbände“, sagte Fuchs zwar, schränkte aber zugleich ein: „Gerade in überregionalen Ligen steht man in einer Abhängigkeit zueinander.“
Der NOFV wird dabei dann – auch angesichts zu erwartender Terminprobleme - einen ganz klaren Kurs fahren. „Wir werden den Verbänden und deren Interessen den Vorzug geben, die diese Abhängigkeit voneinander kooperativ angehen“, sagte Fuchs und ergänzte: „Thüringen ist auf einem anderen Weg unterwegs.“