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RWE und RWO hoffen: Konjunkturpaket der Regierung könnte helfen

Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung macht auch Hajo Sommers (links) und Marcus Uhlig große Hoffnung.
Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung macht auch Hajo Sommers (links) und Marcus Uhlig große Hoffnung. Foto: Matthias Graben
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Mehrwertsteuer runter, Kinderbonus für die Familien und eine E-Auto-Prämie: Die Bundesregierung segnete die Tage ein gewaltiges Konjunkturpaket in Höhe von 130 Milliarden Euro ab. Die Bürger und Unternehmen sollen mit der Finanzspritze  besser durch die Corona-Krise kommen. Auch Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen dürfen hoffen.

Die Corona-Krise hat insbesondere die Vereine von der 3. Liga abwärts hart getroffen. Während die Bundesliga und 2. Liga, die beide zur Deutschen Fußball-Liga (DFL) gehören, allen voran von den TV-Einnahmen leben und über die Geisterspiele glücklich sind, ist es für die Drittligisten und natürlich die Viertliga-Klubs eine ganze andere Situation.

Es ist kein Zufall, dass rund die Hälfte der Drittligisten die Saison nicht mehr fortsetzen wollte. Sie befürchten durch die Fortsetzung und strengen Hygiene-Auflagen noch mehr Verluste. Der Deutschen Fußballbund (DFB) sicherte den Drittligisten jedoch finanzielle Unterstützung zu und auch die Regionalligisten haben seit wenigen Tagen dank des Konjunkturprogramms der Bundesregierung neue Hoffnung geschöpft. Im Konjunkturpaket ist auch ein Punkt verankert, in denen die Profisportvereine der unteren Ligen gefördert werden sollen.

Dies würde dann auch die beiden Regionalliga-Klubs Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen betreffen, die als Profiklubs nur in der 4. Liga spielen und durch die Corona-Krise große finanzielle Verluste in Kauf nehmen müssen.

RWE-Vorstand und RWO-Präsident wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen

"Dieses Thema Förderung haben wir natürlich auf dem Schirm. Wir prüfen aktuell, welche Förderprogramme es für uns gibt. Wir werden natürlich versuchen, alles mögliche auszuschöpfen, um den Schaden der Corona-Krise für Rot-Weiss Essen so gering wie möglich zu halten", sagte Marcus Uhlig, Vorstand von Rot-Weiss Essen, am Freitag gegenüber RevierSport hoffnungsvoll. Was das im Detail bedeutet, wollte Uhlig noch nicht preisgeben. "Wir müssen das alles zunächst prüfen", betont er.

Auch Rot-Weiß Oberhausen wird sich in der kommenden Woche mit dem möglichen Zuschuss aus dem Konjunkturpaket beschäftigen: "Wir werden das so wie Essen handhaben: Erst einmal alles mit der Unterstützung von Experten prüfen. Es gibt ja Anträge, da glaubt man, dass man auch alle Kriterien erfüllt und plötzlich sagt der Experte, dass es keinen Sinn macht überhaupt einen Antrag zu stellen, weil man sowieso keine Kohle bekommt. In diesem Fall hoffen wir natürlich, dass das nicht so ist", so Präsident Hajo Sommers gegenüber RevierSport.

Sommers fügt hinzu: "So wie ich das verstehe, könnte man bis zu 150.000 Euro erhalten. Das wäre für uns eine große Hilfe - eine tolle Sache. Aber nochmal: Wir werden uns ab Montag mit diesem Thema beschäftigen und alles mal genau durchgehen, welche Bedingungen für einen Antrag vonnöten sind und dann entscheiden, ob wir einen Antrag überhaupt stellen dürfen bzw. können."

Punkt 13 des Ergebnisses des Koalitionsausschusses lässt RWE und RWO hoffen

Beide Traditionsklubs aus dem Ruhrgebiet dürfen auch hoffnungsvoll sein, denn im Ergebnis-Protokoll - das RevierSport vorliegt - des Koalitionsschusses vom 3. Juni 2020 besagt der Punkt "13": "Zur Sicherung der Existenz von kleinen und mittelständischen Unternehmen wird für Corona-bedingten Umsatzausfall ein Programm für Überbrückungshilfen aufgelegt. Das Volumen des Programms wird auf maximal 25 Mrd. Euro festgelegt. Die Überbrückungshilfe wird für die Monate Juni bis August gewährt."

Und hier sind auch die Profisportvereine der unteren Ligen aufgelistet. "Antragsberechtigt sind Unternehmen, deren Umsätze Corona-bedingt in April und Mai 2020 um mindestens 60 % gegenüber April und Mai 2019 rückgängig gewesen sind und deren Umsatzrückgänge in den Monaten Juni bis August 2020 um mindestens 50 % fortdauern", heißt es weiter.

Bedeutet für RWE und RWO: Beide Vereine sollten diese Kriterien erfüllen. Denn: Rot-Weiss Essen hätte in der laufenden Serie noch sechs Liga-Heimspiele bestritten. Dazu kommt noch der RevierSport-Niederrheinpokal, in dem RWE im Halbfinale steht. Allein durch die sechs entfallenen Heim-Begegnungen in der Regionalliga West sind Rot-Weiss Essen Einnahmen von rund einer Million Euro entgangen. Auch Rot-Weiß Oberhausen hätte eigentlich bis zum Saisonende noch drei Heimspiele im Stadion Niederrhein absolviert und hat dabei rund 200.000 Euro verloren, die mit den Heim-Partien eingeplant waren.

Aus dem Schreiben des Koalitionsausschusses ist zu entnehmen, dass RWE und RWO wohl auf eine Rückerstattung bis zu 150.000 Euro hoffen dürfen. Es heißt nämlich: "Der maximale Erstattungsbetrag beträgt 150.000 Euro für drei Monate. Bei Unternehmen bis zu fünf Beschäftigten soll der Erstattungsbetrag 9.000 Euro, bei Unternehmen bis 10 Beschäftigten 15.000 Euro nur in begründeten Ausnahmefällen übersteigen. Geltend gemachte Umsatzrückgänge und fixe Betriebskosten sind durch einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer in geeigneter Weise zu prüfen und zu bestätigen. Überzahlungen sind zu erstatten. Die Antragsfristen enden jeweils spätestens am 31.8.2020 und die Auszahlungsfristen am 30.11.2020. {Finanzbedarf: 25 Mrd. Euro aus nicht ausgeschöpftem bestehenden Programm}."

Die RWE- und RWO-Verantwortlichen werden in den nächsten Tagen viel Arbeit haben, Gespräche mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern führen - Arbeit, die sich am Ende des Tages für beide Revierklubs bezahlt machen sollte.

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