Nach ziemlich genau einer Stunde war der Arbeitstag für Daniel Ginczek am Samstag beendet. Mit hängendem Kopf schlich der 18-Jährige vom Platz des Stadions Rote Erde. Getroffen hatte er wieder nicht – genauso wie sein Sturmkollege Christopher Kullmann, der sich noch 30 weitere Minuten bemühen durfte, aber ebenfalls kein Erfolgserlebnis verbuchen konnte. Es bleibt also dabei: Die Angreifer der Dortmunder Reserve können einfach nicht einnetzen. Auch nach zehn Spieltagen steht bei beiden noch die Null.
Weil die Partie gegen den Wuppertaler SV aber schließlich doch noch zu einem erfolgreichen Ende gebracht wurde, nahm Trainer Theo Schneider die anhaltende Torflaute relativ gelassen hin. „Die Jungs müssen einfach weiterarbeiten“, kommentierte er kurz und knapp. „Sie dürfen einfach den Glauben an sich nicht verlieren. Dann wird der Bann auch irgendwann brechen.“
Umso entspannter konnte Schneider mit der Situation umgehen, weil er sich derzeit auf die Treffsicherheit seiner Mittelfeldspieler verlassen kann. Gegen den WSV war es dabei wie schon gegen Dynamo Dresden Marcus Piossek, der zum Matchwinner avancierte, indem er mit seinem trockenen Schuss zum 1:0 seinen Klub auf die Siegerstraße brachte.
Unangebracht bescheiden gab sich der 20-Jährige so nach dem Schlusspfiff auch nicht. „Ich habe einfach draufgehalten“, berichtete er. „Natürlich war da aber auch etwas Glück, beziehungsweise Können dabei.“
Nachdem Piossek in den ersten vier Spielen schon fast als Chancentod verschrien war, weil er gleich viermal in Eins-gegen-Eins-Situationen am jeweiligen gegnerischen Keeper scheiterte, läuft es nun also richtig rund für ihn. Und so gab es für ihn auch prompt ein Sonderlob von Theo Schneider: „Marcus ist kämpferisch sehr stark, aggressiv und geht ein hohes Tempo. Durch seine guten Leitungen hat er seine Ansprüche eindrucksvoll untermauert. Auch wenn er natürlich noch viel Luft nach oben hat.“