Die Talfahrt des Wuppertaler SV hält mit unverminderter Geschwindigkeit an. Bei der Reserve von Borussia Dortmund unterlagen die Rot-Blauen mit 0:2 (0:0) und kassierten somit ihre nun schon sechste Niederlage in Serie. Während WSV-Coach Uwe Fuchs nach dem Abpfiff analysierte, dass „das Gewinnen-Wollen und der Druck“ seine Mannschaft „gelähmt“ hätten, konnte sein Gegenüber Theo Schneider zufrieden feststellen: „Ich bin überrascht und erfreut, wie meine Elf mit dem Druck umgegangen ist. Dieser Sieg ist für uns lebenswichtig.“ Schließlich befreiten sich die Dortmunder durch ihren dritten „Dreier“ aus dem Tabellenkeller und schoben sich auf den 15. Platz vor. [player_rating]3liga-0910-10-220030011[/player_rating] Während auf Seite der Hausherren so nach dem Abpfiff große Erleichterung herrschte, brennt in Wuppertal endgültig der Baum. Der mitgereiste Anhang jedenfalls hatte nach dem erneut an Harmlosigkeit kaum zu überbietenden Auftritt ihrer Mannschaft „die Schnauze voll“ und tat dies auch lautstark kund. „Wir sind Wuppertaler und ihr nicht“, hallte es aus dem Block. Da mochte Klub-Boss Friedhelm Runge noch so eindringlich auf die Fans einreden - zu beruhigen waren sie nicht mehr.
Protestiert hatten diese auch schon zu Beginn des Spiels. 21 Minuten lang, eine Minute für jedes bisherige Gegentor, verzichteten sie auf die Unterstützung ihrer Mannschaft. Als die Anhänger dann wieder begannen, den WSV anzufeuern, hatte dies allerdings alles andere als den erhofften Effekt: Denn nur die Dortmunder erwachten aus ihrer bisherigen Lethargie und begannen, ihre spielerische Überlegenheit besser zu nutzen. Bis zum Schlusspfiff sollten sie das Heft nicht mehr aus der Hand geben. Weil aber Daniel Ginczek nur das Außennetz traf (25.) und der starke Torhüter Christian Maly Uwe Hünemeiers Freistoß sowie Yasin Öztekins Distanzschuss glänzend parierte (26.) stand zur Halbzeitpause auf beiden Seiten die Null.
Belohnt wurde der BVB für seine Überlegenheit erst nach dem Wiederanpfiff. Einmal stand die Wuppertaler Defensive zu weit von ihren Gegenspielern weg und schon schlug es hinter Christian Maly ein, nachdem Marcus Piossek trocken abgezogen hatte. Zwar wehrten sich die Wuppertaler nach dem Rückstand endlich, doch ehe es wirklich einmal gefährlich vor dem Tor von Marcel Höttecke werden konnte machte Joker Marcel Kandziora mit dem 2:0 alles klar.