Nach vier Siegen und insgesamt acht ungeschlagenen Ligaspielen am Stück musste 1860 München am Wochenende mal wieder eine Niederlage einstecken. Gegen den Überraschungsaufsteiger aus Ulm gab es zuhause ein 0:1.
Begünstigt wurde der Sieg durch eine Rote Karte des ehemaligen Duisburgers Marlon Frey, mittlerweile in Diensten der Münchner Löwen. Der defensive Mittelfeldspieler kam gegen Ex-Schalker Leo Scienza im Mittelfeld mit seiner Grätsche deutlich zu spät und wurde sofort vom Platz gestellt.
Der Ball war zwar weit weg, Frey zog allerdings zurück. Auch deshalb kam der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati bei "liga3-online" zu dem Urteil: "Das Foulspiel von Frey an Leo Scienza sieht auf den ersten Blick schlimmer aus als es tatsächlich ist. Ein Foulspiel liegt natürlich vor, allerdings ist der Treffer minimal, sodass eine Gelbe Karte vollkommen ausreichend wäre, zumal nur die Dynamik diese Gelbe Karte rechtfertigen würde und weniger der Treffer."
Giannikis: "Die Rote Karte kann man geben"
1860-Trainer Argirios Giannikis sah dagegen eine vertretbare Rote Karte. "Wir waren in Überzahl, da muss er nicht so einsteigen", ärgerte er sich nach dem Spiel über die Aktion seines Mittelfeldspielers. "Er hat keine Chance auf den Ball, wenngleich er im letzten Moment das Bein zurückzieht. Die Rote Karte kann man geben."
Das sah auch das Sportgericht so, das am Dienstag eine Entscheidung über die Dauer der Sperre des 27-Jährigen fällte. "Wegen eines rohen Spiels" wird Frey für drei Meisterschaftsspiele in der 3. Liga gesperrt. Damit verpasst er die Partien bei Dynamo Dresden und Freiburg II sowie das Heimspiel gegen Preußen Münster.
Ganz besonders ärgern dürfte Frey zunächst aber vor allem, dass seine Mannschaft ohne ihn spät im Spiel noch den bitteren Nackenschlag hinnehmen musste. Nach einer Ecke von Scienza köpfte Lucas Röser die Ulmer Spatzen zum 1:0-Sieg und in der Tabelle vorbei an Dynamo Dresden auf Platz zwei und stoppte vorerst den Vormarsch der Löwen, die damit Zwölfter blieben.