Nach dem torlosen Remis gegen den SC Preußen Münster und dem neunten sieglosen Spiel in der laufenden Drittligasaison trat Ingo Wald, Präsident des MSV Duisburg, im Innenraum der Schauinsland-Reisen-Arena vor die Presse. Über das Spiel und den Fehlstart wurde weniger gesprochen.
Wesentlich interessanter sind dieser Tage zwei Personalien. Die des Trainers Engin Vural (dazu später mehr) und allen voran die des Sport-Geschäftsführers Ralf Heskamp. Der 58-Jährige, der im April 2022 die Nachfolge von Ivica Grlic antrat, traf in seiner anderthalbjährigen Amtszeit viele Fehlentscheidungen. Die könnten ihm nun den Job kosten.
Auf die Frage, ob Heskamp zur Diskussion stehe, antwortete Wald zunächst mit einem Satz, den er schon nach der Niederlage bei Viktoria Köln aussprach. „Wir alle haben Fehler gemacht. Sonst würden wir nicht da stehen, wo wir stehen.“ Viele Dinge seien unglücklich gelaufen. Der spät zusammengestellte Kader, die durchwachsene Vorbereitung und das Verletzungspech sind nur drei der Faktoren, die Wald für die Erklärung der prekären sportlichen Situation lieferte.
„Das kann man teilweise nicht beeinflussen. Da konnten auch der Trainer und vielleicht Ralf Heskamp nichts dafür. Trotzdem darf das nicht die Entschuldigung für die Situation sein, in der wir uns befinden“, meinte Wald. Der 65-Jährige stellte klar, dass man darüber nachdenke, wie man sich langfristig sportlich ausrichten würde.
Heskamps Vertrag läuft noch bis Juni 2024. Der Schlachtplan: Spätestens bis zur Winterpause soll eine Entscheidung über die Zukunft des Managers gefallen sein. „Das war unsere Absicht. Wie sich die nächsten Tage entwickeln werden, kann ich nicht vorhersagen. Ich möchte jetzt ungern über Personen sprechen. Wenn es etwas zu verkünden gibt, werden wir das tun.“
Wichtiger sei es, die sportliche Konsolidierung abzuwarten und Stabilität für die Zukunft zu schaffen, so Wald. Sein Statement dürfte jedoch deutlich genug gewesen sein.