Rot-Weiss Essen hat eine denkwürdige Jahreshauptversammlung hinter sich. 3,6 Millionen Euro betrug der Fehlbetrag im Geschäftsjahr 2022. Das führte zu ungläubigen Fangesichtern.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Andre Helf gab zu, dass man sich unter anderem bei der Einschätzung vertan habe, was die Leistungsfähigkeit einiger Spieler aus dem Aufstiegskader anbelangte - das wurde mit einer kostspieligen Kaderkorrektur zum Ende der Sommertransferperiode 2022 ausgebügelt.
Trotzdem gab Helf zu Protokoll: "Wir haben unsere Saisonziele erreicht“. Dies sei das erste mal seit zwölf Jahren der Fall, damals mit dem Pokalsieg und dem Aufstieg in die Regionalliga.
Sportlich sei man also - trotz der schwachen Bilanz im Jahr 2023 - im Soll. Auf vielen anderen Ebenen scheint das nicht der Fall gewesen zu sein. Ansonsten wäre in der 3. Liga ein solch hoher Fehlbetrag kaum zu erklären.
Daher wird man sich nun auch abseits des Platzes versuchen noch besser aufzustellen. Denn es darf nie mehr vorkommen, dass in diesem Fall Sascha Peljhan - ehrenamtlich - die Buchhaltung auf den Kopf stellte und erst so herausgekommen sei, dass der wirtschaftliche Plan so gar nicht aufgehen würde.
Ein Ansatz, der nun verfolgt wird: Der Vorstand soll vergrößert werden - auf vier Personen wie Helf erklärte. Seine Begründung: „Marcus Uhlig kann in der Zukunft nicht mehr in jedem Detail stecken."
Denn die Aufgaben nehmen zu - die Verantwortung muss auf mehrere Schultern verteilt werden, auch wenn das im ersten Schritt natürlich wieder mehr Geld kostet.
Der Plan: Es soll einen vierköpfigen Vorstand geben, den Uhlig als Vorsitzender anführen soll. Hinzu kommt Sascha Peljhan (Finanzen, Infrastruktur) und zwei noch offene Personalien für Vertrieb und Sport.
Apropos Peljhan, hier hatte Uhlig auch noch was zu sagen in Richtung derer, die unkten, dass Peljhan zu „Windhorst 2.0“ werden könnte. Hier führte Uhlig die vielen Hilfen an, die Peljhan in den vergangenen Jahren für RWE geleistet hat. Uhlig versichert den Anwesenden, dass es Peljhan ausschließlich um den Verein gehe.