Am 5. August 2022 erzielte Lawrence Ennali im Hinspiel der Drittliga-Saison 2022/2023 zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen sein erstes Profi-Tor. Und nebenbei ein ganz wichtiges aus RWE-Sicht: Ennali erzielte den Treffer zum 2:2-Remis im Derby. Es blieb letztendlich auch bei der Punkteteilung zwischen MSV und RWE.
Am Sonntag, 5. Februar (14 Uhr), kommt es nun zum Rückspiel im schon jetzt mit 19.200 Zuschauern - darunter 2500 Fans aus Duisburg - ausverkauften Stadion an der Hafenstraße.
RevierSport hat vor dem Revierderby in der 3. Liga mit dem 20-jährigen Ennali, der bis zum 30. Juni 2023 von Hannover 96 an Rot-Weiss Essen ausgeliehen ist, gesprochen.
Lawrence Ennali, ein halbes Jahr sind Sie nun bei Rot-Weiss Essen: Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?
Es war ein schwerer Start in die 3. Liga. Wir haben uns aber nach einigen Spielen sehr gut gefangen und stabile Leistungen gezeigt. In den letzten Partien hat es dann, mich einbezogen, an der Effektivität gefehlt. Insgesamt bin ich aber auch mit meiner ersten Drittliga-Saison zufrieden. Es wird hier mit viel Körpereinsatz und in einem hohen Tempo gespielt. Das macht mich für die Zukunft nur noch stärker.
16 von 20 Spielen haben Sie von Beginn an absolviert und genießen großes Vertrauen unter Trainer Christoph Dabrowski. Im Fan-Umfeld ist oft zu hören oder zu lesen, dass Sie eine Art Lieblingsschüler des Trainers sind. Empfinden Sie es ähnlich?
Ich lese mir so etwas nicht durch und muss ehrlich sagen, dass ich das zum ersten Mal höre. Ich versuche einfach immer, das Beste zu geben, ob im Training oder im Spiel. Am Ende des Tages geht der Trainer nach Leistungen und entscheidet, wer spielt. Dass ich 16 von 20 Partien in der Startelf stand, freut mich natürlich.
Erinnern Sie sich noch an den 5. August 2022?
Ja, natürlich. Das werde ich auch nie vergessen. Denn an diesem Tag haben wir ein hoch emotionales Derby gegen Duisburg gespielt, sind nach einem 0:2-Rückstand stark zurückgekommen und ich habe mein erstes Tor im Profifußball erzielt. Und das alles vor fast 30.000 Zuschauern und 5000 wahnsinnigen RWE-Fans. Das war echt geil (lacht).
In Duisburg erzielten Sie eines von Ihren bisher zwei Saisontoren. Es gibt einige RWE-Fans, die Sie für Ihre Abschlussschwäche kritisieren. Sehen Sie in diesem Element eigentlich auch Ihre Schwäche?
Abschlussschwäche ist ein sehr hartes Wort. Ich komme sehr gut in diese Situationen, in denen dann ein guter Abschluss gefragt ist. Da kann, werde und muss ich mich aber noch weiterentwickeln. Das weiß ich natürlich. Mir fehlt noch manchmal die Abgezocktheit, die Cleverness vor dem Tor. Aber ich bin noch jung und sehr lernwillig.
Es folgt nun ein großes Spiel: Eine ausverkaufte Hafenstraße und der MSV kommt zum Derby. Wie groß ist da die Vorfreude?
Das sind die Spiele auf die man sich besonders freut. Da gibt es nichts Schöneres. Ein volles Haus und ein Derby im eigenen Stadion: Wir werden alles in die Waagschale werfen, um uns und unsere tollen Fans zufriedenzustellen.
Nur zwei von neun Heimspielen wurden gewonnen. Warum tut sich RWE trotz der tollen Unterstützung von den Rängen an der Hafenstraße so schwer?
Das ist eine schwierige Frage. Wir geben immer unser Bestes und versuchen jedes Spiel zu gewinnen. Aber ich möchte auch anmerken, dass wir nur zwei von neun Spielen in Essen verloren haben. Das gehört auch zur Wahrheit. Wir werden alles dafür tun, damit es am Sonntag auch so bleibt und im Bestfall der dritte Heimsieg der laufenden Saison gefeiert werden kann.
Inwieweit verfolgen Sie eigentlich die Geschehnisse rund um Hannover 96?
Ich habe Kontakt zu einigen Spielern. Ansonsten kümmert sich mein Berater um den Austausch mit Hannovers Sportchef Marcus Mann. Auch Christoph Dabrowski hat Kontakt mit Herrn Mann und erzählt ihm, wie ich mich in Essen mache.
Ist es möglich, dass Lawrence Ennali ab dem 1. Juli 2023 weiter für RWE spielt oder eher unrealistisch?
Das ist heute schwer zu sagen. Klar ist aber: Ich fühle mich bei Rot-Weiss sehr wohl und Essen ist immer eine Option. Jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf die Rückrunde und dann schauen wir, was im Sommer passiert.