Alles andere als optimal verlief der Start von Ralf Heskamp als Geschäftsführer Sport des MSV Duisburg. Erst musste der 56-Jährige seine offizielle Vorstellung in der Vorwoche aufgrund von Krankheit verschieben. Und bei seinem ersten Spiel im Amt erlebte er das 1:5-Debakel beim 1. FC Kaiserslautern am Samstag.
"Es kann nur besser werden", scherzte der wieder fitte Heskamp, als die Medienrunde anlässlich seines Einstands am Montag nachgeholt wurde. Warum er sich um den Posten bei den Zebras bemüht hatte? "Die riesige Fanbase, das Stadion, die Infrastruktur - all das hat dazu beigetragen, dass ich gerne kommen wollte. Nach dem Anruf war ich sofort on fire und musste nicht lange überlegen."
Bis zum vergangenen Sommer war Heskamp als Sportdirektor des Halleschen FC tätig, zuletzt war er vereinslos. Beim MSV hat der gebürtige Rheiner einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2023/24 unterzeichnet - und er bleibt auch im Abstiegsfall, wie Heskamp betonte.
Auf Dauer möchte er den Klub von der Wedau aber in die andere Richtung manövrieren. Das Ziel müsse "irgendwann die 2. Liga" lauten, so Heskamp. Einen konkreten Zeitrahmen dafür wollte er nicht vorgeben, "da brauche ich erst einmal einen besseren Überblick, um das zu beurteilen. Wir sollten versuchen, von Jahr zu Jahr die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, besser zu werden, um dorthin zu kommen." Und das unter der Prämisse: "Der MSV ist ein Arbeiterklub, deshalb ist es das wichtigste, dass wir immer aktiv sind und arbeiten."
Ein entscheidendes Element auf dem Weg zu erfolgreicheren Zeiten ist die Kaderplanung - eine von Heskamps zentralen Aufgaben. "Es wird nicht den ganz großen Umbruch geben. Da müssen wir die Transferperiode abwarten", sagte er auch mit Blick auf die 17 Verträge, die noch für die kommende Saison gültig sind. Seine erste Einschätzung der Duisburger Mannschaft: "Eigentlich muss die Mannschaft mindestens im Mittelfeld stehen. Warum einige Spieler nicht wie geplant performen, das kann ich noch nicht beurteilen."
Die fehlende Balance in der Altersstruktur des Aufgebots sei ihm aber bereits aufgefallen: "Spieler zwischen 24 und 28 Jahren, die Erfahrung und Dynamik mitbringen - da haben wir nicht so viele von. Da müssen wir drauf achten und bei neuen Spielern schauen, dass sie entsprechend reinpassen." Mit dem Trainerteam rund um Chefcoach Hagen Schmidt steht Heskamp bereits im Austausch, auch Gespräche mit Spielern sollen bald folgen.
Lange hatten sich die Duisburger nach dem Rücktritt von Ivica Grlic Anfang Februar Zeit gelassen auf der Suche nach einem neuen Sportchef. Dass die Meidericher mit Heskamp eine gute Wahl getroffen haben, dessen ist sich MSV-Präsident Ingo Wald sicher: "Wir hatten einige Kandidaten. Ralf hat uns in den Gesprächen in seiner fachlichen Breite und in seinem Gesamtbild überzeugt. Er ist der Richtiger für unsere Zukunft."