Kurz vor Weihnachten ist die Situation beim MSV Duisburg schon wieder höchst bedrohlich. Sollte die Partie gegen den direkten Tabellennachbarn SC Verl am Samstag (14 Uhr) erneut daneben gehen, könnte der sprichwörtliche Baum schon wieder brennen. Nicht zuletzt die bittere 0:1-Last-Minute-Pleite beim SC Freiburg II hat dem Umfeld der Zebras noch einmal einen herben Nackenschlag verpasst. Es war die dritte Niederlage in Serie.
Bakalorz läuft seiner Form hinterher
Trainer Hagen Schmidt konnte in Duisburg in seinen rund sechs Wochen im Amt noch keine Trendwende herbeiführen. Auf der Pressekonferenz vor dem Verl-Spiel ließ der 51-Jährige durchblicken, dass er sich mehr Führungsqualitäten auf dem Platz von seiner Mannschaft wünscht. Ein Kardinalproblem dabei: Marvin Bakalorz, aufgrund seiner Erfahrung und seiner Position als zentraler Mittelfeldspieler hierfür eigentlich prädestiniert, läuft nach Verletzungen und Rotsperre weiterhin seiner Form hinterher. "Er spielt noch nicht auf dem Level, das wir und auch er selbst sich wünschen", gestand Schmidt.
Doch wer sind die Alternativen, die diesbezüglich in die Bresche springen können? Moritz Stoppelkamp als Kapitän sowieso, doch auch der hat derzeit mit einer Formdelle zu kämpfen. Zudem sieht Schmidt vor allem Spieler auf den zentralen Positionen gefordert, die mehr Möglichkeiten hätten, auf die Mannschaft im Spiel einzuwirken. Stoppelkamp agiere nunmal häufig auch auf der Außenbahn.
Schmidt erwartet mehr Lautstärke von Weinkauf
Innenverteidiger Oliver Steurer - immerhin auch schon höherklassig erprobt - organisiert zwar den Abwehrverbund, der absolute Lautsprecher auf dem Platz ist er aber nicht. "Er ist eher im Infight sehr präsent, dass nehmen Leute außerhalb des Platzes vielleicht nicht so wahr." Bleibt noch Torhüter Leo Weinkauf, der immerhin auch schon in seinem dritten Jahr an der Wedau spielt. "Leo könnte auf jeden Fall lauter sein", findet sein Trainer.
Führungsqualitäten kann der MSV in jedem Fall gut gebrauchen. Gut möglich, dass nach einem Spieler mit solch einem Profil im Winter besonders gefahndet wird. "Solche Spieler stehen aber ja oft unter Vertrag", wies Schmidt darauf hin, dass so eine Suche nicht unbedingt einfach wird.